Waffenruhe in UkraineIst es diesmal ernst gemeint? „Tür nicht zuschlagen, solange sie offen ist“

Ist es diesmal ernst gemeint? Zwischen Russland und dder Ukraine sollen am kommenden Montag Gespräche über eine Waffenruhe stattfinden.

Wie ernst meint es Russland mit einer Waffenruhe in der Ukraine? Die derzeitigen Aktivitäten des Kreml lassen nur wenig Hoffnung aufkommen. Dennoch soll es am kommenden Montag (2. Juni 2025) Gespräche zwischen Russland und der Ukraine geben.

Und erneut bringt sich der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (71) als Vermittler in Stellung. Er appellierte vor einem möglichen ukrainisch-russischen Treffen in Istanbul an beide Seiten, den Verhandlungen über eine Waffenruhe eine Chance zu geben. „Wir stehen in Kontakt mit Russland und der Ukraine. Wir sagen ihnen, dass sie die Tür nicht zuschlagen sollen, solange sie offen ist“, erklärte Erdogan nach Angaben der türkischen Präsidentschaft am Donnerstag (29. Mai 2025).

Erdogan: „Chance nicht ungenutzt lassen“

„Im Verlauf jedes unserer Treffen haben wir unsere Gesprächspartner daran erinnert, dass sie diese Chance nicht ungenutzt lassen sollten“, betonte Erdogan und fügte mit Blick auf den Ukraine-Krieg hinzu: „Das Löschen dieses riesigen Feuers in unserer Region ist eine humanitäre Pflicht.“

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Russland hatte am Mittwoch eine zweite Runde direkter Gespräche mit der Ukraine für kommenden Montag in Istanbul vorgeschlagen. Die Ukraine hat sich zu einem erneuten Treffen bereiterklärt, will aber vorher die russischen Bedingungen für einen Frieden sehen.

„Soweit ich weiß, ist noch keine Antwort eingegangen“, sagte am Donnerstag Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Die Forderung Kyjiws, Russland solle vor den Gesprächen seine Bedingungen für einen Frieden vorlegen, bezeichnete Peskow als „nicht konstruktiv“.

Der ukrainische Verhandlungsführer und Verteidigungsminister Rustem Umerow hatte am Mittwochabend im Onlinedienst X geschrieben: „Die russische Seite hat noch mindestens vier Tage Zeit, um uns ihr Dokument zur Prüfung vorzulegen, bevor sie nach Istanbul reist“.

Die diplomatischen Bemühungen um eine Waffenruhe sind in den vergangenen Monaten verstärkt worden, Moskau hat jedoch mehrfach eine bedingungslose Waffenruhe abgelehnt.

Delegationen aus Russland und der Ukraine hatten am 16. Mai erstmals seit mehr als drei Jahren direkte Gespräche geführt. Das Treffen in der türkischen Metropole Istanbul endete ohne Annäherung in der Frage einer Waffenruhe. Allerdings wurde ein großer Gefangenenaustausch vereinbart, der mittlerweile abgeschlossen ist. (AFP)