Modernste Waffen in der EifelJetzt werden sie in den Osten geschickt – für den schlimmsten Fall

Piloten der Air Force machen die F-35A Lightning II für den Flug in die Spangdahlem Air Base in Deutschland startklar. Acht der zwölf Maschinen, die die USA nach Deutschland schickten, fliegen nun an die Ostflanke der Nato.

Piloten der Air Force machen die F-35A Lightning II für den Flug in die Spangdahlem Air Base in Deutschland startklar. Acht der zwölf Maschinen, die die USA nach Deutschland schickten, fliegen nun an die Ostflanke der Nato.

Sie gehören zu modernsten Kampfflugzeugen der Welt. Und wurden jüngst in die Eifel verlegt: US-Jets vom Typ F-35-A-Lightning II. Acht der zwölf Jets, die zuletzt auf der Air Base in Rheinland-Pfalz standen, werden nun in den Osten geschickt.

von Martin Gätke (mg)

Putin zündet die nächste Eskalationsstufe – und die USA und die Nato ziehen nach. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Montag die Unabhängigkeit der Separatistenregionen Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt und eine Entsendung russischer Soldaten angeordnet. Nun verlegen auch USA und Nato Truppen an die Ostflanke.

Seit Wochen erhöhen die Nato-Partner ihr Bereitschaftslevel. Auch die USA haben die Einsatzbereitschaft auf deutschen Luftwaffenstützpunkten erhöht und dafür vergangene Woche hochmodernes Fluggerät in die Eifel geschickt. Ein Teil wird nun an die Ostflanke verlegt, für den schlimmsten aller Fälle. Die Ukraine rüstet sich für einen Krieg.

Die Nato zeigte bereits vor Putins schockierender Ansprache am Montag, dass sie nicht nur wachsam ist, sondern auch gefechtsbereit. Neben zwölf Mehrzweck-Kampfflugzeugen vom Typ F-35 wurden in der vergangenen Woche auch 350 zusätzliche Soldaten und Mitarbeiter vom US-Bundesstaat Utah in die Eifel verlegt, auf die Spangdahlem Air Base, wie es in einer Mitteilung heißt.

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Ein Pilot sitzt in einer F-35A Lightning II: Zwölf der Maschinen stehen jetzt auf der Spangdahlem Air Base in der Eifel.

Ein Pilot sitzt in einer F-35A Lightning II: Zwölf der Maschinen stehen auf der Spangdahlem Air Base in der Eifel. Acht von ihnen werden an die Ostflanke verlegt.

Nun erklärte das US-Verteidigungsministerium in einer weiteren Mitteilung, acht der Tarnkappenjets von der Eifel an die Ostflanke zu verlegen, teilweise in die baltischen Republiken – innerhalb einer Woche. Erstmals wurde dabei auch eindeutig der Zusammenhang mit dem Russland-Ukraine-Konflikt bestätigt.

Zuvor war von der Ukraine keine Rede. Ganz offiziell ging es zunächst darum, die Bereitschaft zu stärken und die Verteidigung der Nato zu verbessern. Doch die Botschaft in Richtung Osten war schon da klar: Bis hier her und nicht weiter.

F-35A Lightning II: Zwölf Jets stehen in der Eifel – sie kamen mit brachialem Lärm

Laut RND sei Anwohnern der massive Lärm der zwölf Maschinen bei ihrer Landung aufgefallen, nachdem sie über den Atlantik nach Deutschland geflogen waren. Auch die Basis selbst sei neuerdings hell erleuchtet.

Die örtliche Bürgerinitiative Fluglärm habe an die Amerikaner die übliche Frage gestellt, ob sie nicht woanders üben können. Die Antwort der Air Force sei diesmal anders ausgefallen als üblich: Es han­dele sich um keine Übung, „son­dern um ei­ne Un­ter­stüt­zung von Nato-Ope­ra­tio­nen“. Heißt wohl: Diesmal ist es ernst.

Ukraine-Krise: Nato erhöht Einsatzbereitschaft

Das 34. Jagdgeschwader, welches die Jets entsendete, ist eigentlich auf der Hill Air Force Base in Utah stationiert. Spitzname: „Rude Rams“ – „Wilde Widder“. Wie lange die Stealth-Kampfjets in Spangdahlem bleiben werden, teilte die Air Force nicht mit – die Verlegung sei „vorübergehend“.

Dieses vom US-Verteidigungsministerium veröffentlichte Bild zeigt eine F-16, die am 11. Februar den Luftwaffenstützpunkt Spangdahlem in Richtung Rumänien verlässt. Laut Militär werde das Geschwader verlegt, „um die regionale Sicherheit zu stärken“.

Dieses vom US-Verteidigungsministerium veröffentlichte Bild zeigt eine F-16, die am 11. Februar den Luftwaffenstützpunkt Spangdahlem in Richtung Rumänien verlässt. Laut Militär werde das Geschwader verlegt, „um die regionale Sicherheit zu stärken“.

Auch andernorts wurde bereits verstärkt: In Ramstein landeten Anfang der vergangenen Woche sechs Tankflugzeuge vom Typ Boeing KC-135. Auf dem Royal-Air-Force-Stützpunkt Fairford in England landeten weitere schwere Bomber.

Ukraine-Krise: 82nd Airborne Division in Polen

Die Befürchtung vor einer Invasion Russlands ist schon länger präsent: Am 14. Februar entsandte die Air Force acht F-15E von North Carolina aus ins polnische Lask, dazu 3000 Soldatinnen und Soldaten der 82nd Airborne Division. Allein der Name kann als Botschaft verstanden werden: Die größte Luftlandedivision der Welt hat den Auftrag, innerhalb von 18 Stunden nach Alarmierung an jedem Ort der Welt gefechtsbereit zu sein. Sie war schon bei der Landung in der Normandie 1944 dabei, ebenso bei der Entmachtung der Taliban in Afghanistan und Saddam Husseins im Irak.

Hinweis: In einer vorigen Version des Artikels haben wir geschrieben, dass acht der Tarnkappenjets von der Eifel in die Ukraine fliegen würden. Das ist falsch, wir haben den Fehler entsprechend korrigiert.