„Gilt das heute nicht mehr?“Markus Lanz setzt Edmund Stoiber mit alter Aussage arg unter Druck

Edmund Stoiber geriet bei Markus Lanz am Donnerstagabend (16. September) ins Stocken.

Edmund Stoiber geriet bei Markus Lanz am Donnerstagabend (16. September) ins Stocken.

Der frühere bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber wurde bei Markus Lanz in der Sendung am Donnerstagabend (16. September) mit einer alten Aussage arg unter Druck gesetzt.

Hamburg. „Ich freue mich, vor allem Sie mal wieder zu sehen“, begrüßte Markus Lanz am Donnerstagabend (16. September) einen seiner prominenten Gäste in der Sendung. Gemeint war das ehemalige Unions-Schwergewicht Edmund Stoiber (von 1993 bis 2007 bayerischer Ministerpräsident).

Stoiber hat sich seit Jahren aus der aktiven Politik zurückgezogen, jetzt hat es ihn doch noch einmal auf die Bühne gezogen – vermutlich waren auch die desaströsen Umfragewerte für die CDU/CSU in der Bundestagswahl ein ausschlaggebender Punkt.

Markus Lanz setzt Edmund Stoiber mit alter Aussage unter Druck

Auf eben diese schlechten Umfragewerte ging ZDF-Moderator Markus Lanz auch direkt in seiner ersten Frage ein – und teilte damit auch direkt einen Seitenhieb gegen seinen Gast Edmund Stoiber aus. „Wenn Sie heute auf die CDU/CSU gucken: Ist das noch eine Volkspartei für Sie?“, so die bissige Frage.

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Lanz spielte damit auf eine alte Aussage von Edmund Stoiber selbst an, der selbst einmal gesagt hatte, dass Parteien mit Prozenten unter 20 Prozent keinen Anspruch darauf hätten, sich als Volkspartei zu generieren.

Stoiber geriet kurz ins Stocken, antwortete dann aber doch souverän und aufgeräumt. „Ja natürlich!“ Der Anspruch sei „klipp und klar“, alle Menschen unterschiedlichster Interessen und Herkunft anzusprechen.

Edmund Stoiber ausweichend, Markus Lanz lässt sich nicht abspeisen

Dann lenkte Stoiber geschickt auf das Überthema Volksparteien, die es in Europa derzeit generell sehr schwer hätten.

Doch so leicht wollte sich Markus Lanz dann doch nicht abspeisen lassen und erinnerte Stoiber daran, dass er selbst diese These bei Lanz in der Sendung 2018 aufgestellt hatte. Damals mit Bezug auf die SPD, die damals unter einen Prozentwert von unter 20 gerutscht war.

„Ja, aber das ist ja eine Momentaufnahme“, versuchte sich Stoiber aus der Affäre zu ziehen.

Markus Lanz zu Edmund Stoiber: „Gilt das heute nicht mehr“

Lanz ließ nicht locker: „Gilt das heute nicht mehr, was sie damals gesagt haben?“, so seine Nachfrage. Stoiber rekurrierte wieder ausweichend auf das generelle Parteienproblem in Europa. Zur Herausforderung der sozialen Marktwirtschaft sei jetzt die Herausforderung der ökologischen Marktwirtschaft hinzugekommen. Diese beiden Komponenten miteinander zu verbinden, das gelinge Stoiber zufolge eben nur in Parteien wie der CDU/CSU, die das Klima-Thema eben nicht allein in den Mittelpunkt stellten.

Die Frage nach der Kanzlerkandidatur von Armin Laschet für die Union wollte Edmund Stoiber in der Sendung bei Markus Lanz nicht noch einmal diskutieren. Dabei hatte sich Stoiber mehrfach für Markus Söder starkgemacht. Söder sei ein guter Kanzlerkandidat, er habe „alle Voraussetzungen“, sagte Stoiber und fügte diplomatisch hinzu: „genauso wie Armin Laschet“. (jv)