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„Ganz klar ein Fehler“Bundespräsident Steinmeier sorgt mit Brief für riesige Empörung

Frank-Walter Steinmeier steht vor der deutschen Flagge bei seinem Besuch in Litauen.

Deutschlands Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei seinem Besuch in Litauen am 3. März 2022.

Frank-Walter Steinmeier hat das höchste Amt im deutschen Staat inne. Wegen einer unbedachten Äußerung zu einer ehemaligen RAF-Terroristin hat er nun aber eine Menge Kritik einstecken müssen.

Gudrun Ensslin lehnte den deutschen Staat ab, bekämpfte ihn mit allen Mitteln. Sie wollte zusammen mit ihren Genossinnen und Genossen eine kommunistische Revolution in der Bundesrepublik herbeiführen – und zwar mit der Waffe in der Hand. Ensslin gründete mit Andreas Baader, Horst Mahler und Ulrike Meinhof die Rote Armee Fraktion (RAF) – eine Terror-Bande, die sich am Prinzip der südamerikanischen Stadtguerilla orientierte und die BRD als faschistischen und imperialistischen Staat betrachtete. Die RAF ermordete 33 Menschen.

Ausgerechnet diese Frau wurde jetzt vom Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier (66) als „große Frau der Weltgeschichte“ bezeichnet.

Der Hintergrund: Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier sendete der Regisseurin Margarethe von Trotta anlässlich ihres 80. Geburtstages ein Gratulationsschreiben. Die vielfach mit Filmpreisen ausgezeichnete von Trotta hatte einen Film gedreht, in der auch Ensslin vorkommt. Sie erhielt den Brief bereits Ende Februar, doch nun wurde der Inhalt des Schreibens veröffentlicht.

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Frank-Walter Steinmeier gratuliert Regisseurin per Brief

Steinmeier lobte in seiner Nachricht an Margarethe von Trotta, dass die Regisseurin mit ihrer „eigenen Handschrift neue Sichtweisen, insbesondere auf große Frauen der Weltgeschichte“ ermöglicht habe, „die sich den Brüchen und Zumutungen ihrer jeweiligen Zeit stellen“.

Zu diesen zählten laut Steinmeiers Schreiben die Pazifistin Rosa Luxemburg, die Heilige Hildegard von Bingen oder die Philosophin Hannah Arendt – und eben auch die verurteilte RAF-Mitgründerin Gudrun Ensslin.

Steinmeiers Sprecherin: „Eine verurteilte Mörderin gehört nicht in diese Reihe“

Das Schreiben selbst wurde auf der Homepage des Bundespräsidialamtes samt der Ensslin-Passage veröffentlicht, kurz darauf sorgte er bei Twitter für Empörung.

Das Bundespräsidialamtes reagierte prompt, nahm das Schreiben von seiner Website. Anschließend gab Anna Engelke, die Sprecherin Steinmeiers, bekannt: „Das ist ganz klar ein Fehler. Eine verurteilte Mörderin gehört nicht in diese Reihe. Wir entschuldigen uns und werden das Glückwunschschreiben korrigieren.“

RAF-Gründerin Gudrun Ensslin starb in der Todesnacht von Stammheim

Besonders in den 1970er-Jahren war die gesamte Bundespolizei auf der Suche nach der RAF. Nach ihrer Verhaftung im Jahr 1972 wurde Ensslin in Stuttgart-Stammheim inhaftiert.

In ihrer Gefängniszelle brachte sich die gebürtige Baden-Württembergerin in der sogenannten Todesnacht von Stammheim im Oktober 1977 um. In dieser Nacht nahmen sich auch ihre Mitstreiter Andreas Baader und Jan-Carl Raspe, die wie sie zur ersten Generation der RAF gehörten, das Leben.

Die Rote Armee Fraktion gab ihre eigene Auflösung im Jahr 1998 bekannt. Drei ehemalige RAF-Mitglieder werden allerdings immer noch gesucht. Die Namen der Gesuchten: Ernst-Volker Staub, Daniela Klette und Burkhard Garweg. (red)