Seine Einheit sorgte für Aufsehen, nun ist der einstige Kölner Neonazi Denis Kapustin tot.
Anti-Putin-KämpferKölner Neonazi Kapustin bei Drohnenangriff getötet

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Ein Archivbild von Denis Kapustin. Der einstige Kölner Neonazi und Anführer des Russischen Freiwilligenkorps wurde in der Ukraine durch eine Drohne getötet.
Seit Kriegsbeginn sorgte er mit seinem Russischen Freiwilligenkorps (RDK) immer wieder für Schlagzeilen. Jetzt wurde Denis Kapustin bei einem Drohnenangriff der russischen Armee getötet. Die Attacke ereignete sich in der ukrainischen Region Saporischschja. Das Freiwilligenkorps bestätigte den Tod auf Telegram und schwor Rache für ihren Anführer, der den Kampfnamen „White Rex“ trug.
Die Freiwilligeneinheit, die hauptsächlich aus russischen Staatsangehörigen besteht, die gegen ihr eigenes Land kämpfen, schrieb: „Heute Nacht ist unser Kommandant Denis ‚White Rex‘ Kapustin an der Front in Saporischschja während der Erfüllung einer Kampfaufgabe heldenhaft gefallen“.
Drohne tötet Neonazi mit Kölner Vergangenheit im Kampf
In der Mitteilung auf Telegram hieß es weiter: „Nach vorläufigen Angaben handelt es sich um einen Drohnenangriff. Alle Einzelheiten werden später bekannt gegeben, sobald die Umstände des Vorfalls geklärt sind.“ Die Einheit fügte hinzu: „Wir werden dich rächen, Denis. Dein Werk lebt weiter.“
In der Vergangenheit war das RDK mit Kämpfern und schwerem Militärgerät auch auf russisches Territorium vorgestoßen. Dort kontrollierte die Gruppe zeitweise einige Ortschaften. Diese überraschenden Operationen des Freiwilligenkorps sorgten wiederholt für großes Aufsehen.
Kapustin galt als einflussreicher europäischer Rechtsradikaler
Die von Kapustin geführte Einheit wurde von Russland inzwischen als Terrororganisation klassifiziert. Kapustin selbst war in Russland bereits in Abwesenheit zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Er galt wegen seiner menschenverachtenden Aussagen zur „Überlegenheit der weißen Rasse“ als einflussreicher Rechtsradikaler in Europa.
Zu Beginn des Krieges war Kapustin Mitbegründer des Russischen Freiwilligenkorps. Diese Gruppe von russischen Rechtsextremen kämpfte von da an gegen ihr Heimatland und damit auf der Seite der Ukraine. Die Regierung in Kyjiw hat Kapustins Einheit aber nie offiziell als Teil ihrer Streitkräfte anerkannt. Es soll jedoch inoffizielle Unterstützung für die Kämpfer gegeben haben.
Vergangenheit in Köln: Kapustin lebte jahrelang in Chorweiler
Bevor er in der Ukraine kämpfte, verbrachte Kapustin mehrere Jahre in Köln. Seine ersten Gewalterfahrungen machte er ab 2001 in der Hooligan-Szene von Chorweiler. Später stieg er in Moskau zu einer wichtigen Figur der europäischen Neonazi-Szene auf. Kapustin rief außerdem eine rechtsradikale Modemarke ins Leben und war wiederholt an Kampfsportveranstaltungen von Neonazis beteiligt.
Im Jahr 2019 wurde Kapustin, der auch unter dem Namen „Nikitin“ bekannt war, der Aufenthaltstitel für Deutschland entzogen. Zusätzlich wurde ein Einreiseverbot für den gesamten Schengen-Raum gegen ihn verhängt. Daraufhin siedelte der Neonazi in die Ukraine über. Dort geriet er wegen angeblicher Drogengeschäfte ebenfalls schnell in den Fokus der Behörden.
Ein Rassist im Kampf gegen Putin: Was waren seine Motive?
Die Beweggründe des Rechtsradikalen, sich dem Kampf gegen Russland anzuschließen, wurden immer wieder infrage gestellt. Der Osteuropa-Experte Thomas Dudek erklärte bereits im März 2023 gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, Kapustin habe eher einen Kampf gegen das Russland von Wladimir Putin geführt.
Laut Dudek sah der Neonazi in seinem Heimatland einen „unangenehmen Vielvölkerstaat“. Kapustin sei „in erster Linie Rassist“ gewesen. Ein Russland mit zahlreichen Ethnien sei für ihn „ein Albtraum“, so die Einschätzung von Dudek.
Aus seiner rechtsradikalen Überzeugung machte Kapustin bis zuletzt kein Geheimnis. Auf seinem Telegram-Kanal fanden sich regelmäßig rassistische und rechtsextreme Posts über Migranten und insbesondere Muslime (red).
Dieser Inhalt wurde mit Hilfe von KI erstellt.
