Angst vor Hass-VerbrechenPride-Parade in Jerusalem unter hohen Sicherheitsvorkehrungen

Menschen marschieren mit Regenbogenfahnen und Schildern während der jährlichen Gay-Pride-Parade durch die Straßen.

Menschen marschieren mit Regenbogenfahnen und Schildern während der jährlichen Gay-Pride-Parade durch die Straßen.

In Jerusalem haben tausende Anhänger und Anhängerinnen der LGBTQI+-Community die Pride-Parade gefeiert. Doch die Feierlichkeiten wurden weiter von vergangenen Vorfällen überschattet.

In Jerusalem haben tausende Menschen unter strengen Sicherheitsvorkehrungen an der jährlichen Pride-Parade teilgenommen. Die Feiernden wurden am Donnerstag (2. Juni)  von tausenden Polizisten begleitet. Es kam zu Protesten gegen die Veranstaltung und einer Handvoll Festnahmen.

Der Vorsitzende des israelischen Parlaments, Mickey Levy, kündigte seine Teilnahme an der Parade an. Es sei notwendig, „den Kampf der LGBTQ-Menschen für gleiche Rechte zu unterstützen“. Das englische Kürzel LGBTQ steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transsexuell und queer.

LGBTQI+: Pride Parade unter strengen Sicherheitsvorkehrungen

Die Pride-Parade findet in Jerusalem seit 2002 jedes Jahr statt. Sie wird häufig von Protesten ultraorthodoxer Juden und Rechtsextremisten begleitet.

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2015 hatte ein ultraorthodoxer Jude eine junge Teilnehmerin der Parade erstochen und sechs weitere Menschen verletzt. Seitdem findet das Event unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen statt.

Die Polizei teilte mit, dass drei Menschen festgenommen worden seien. Einer habe in den Online-Medien einen Organisator der Veranstaltung bedroht, zwei weitere wurden demnach in der Nähe der Paraderoute mit Tränengas in ihrem Fahrzeug angetroffen.

Israel gilt als Vorreiter im Nahen Osten, was die Rechte von Homosexuellen angeht. In Jerusalem ist die Akzeptanz sexueller Minderheiten jedoch spürbar geringer als etwa in der Küstenstadt Tel Aviv. (afp)