LGBTQ+-Flaggen in PC-SpielYouTuber ätzt gegen Pride-Fahnen – und bekommt Gegenwind

Eine Regenbogenflagge, hier im Juni 2013 in Berlin, weht im Wind. Ein YouTuber ätzt gegen LGBTQ+-Flaggen, die in dem PC-Spiel „Call of Duty“ als sogenannte „Calling Cards“ verwendet werden können.

Ein YouTuber ätzt gegen LGBTQ+-Flaggen, die in dem PC-Spiel „Call of Duty“ als sogenannte „Calling Cards“ verwendet werden können. Hier eine Regenbogenflagge, die im Juni 2013 in Berlin fotografiert wurde.

Am liebsten möchte er sie zensieren: Ein YouTuber beschwert sich über LGBTQ+-Flaggen in dem PC-Spiel „Call of Duty“ und bekommt dafür auf Social Media ordentlich sein Fett weg.

„Call of Duty“ (kurz CoD), eine US-amerikanische Computerspielreihe aus dem Genre der Ego-Shooter. Vor allem auf YouTube gibt es zahlreiche Videos und Streams, wie Gamerinnen und Gamer versuchen, sich als Soldaten durch das virtuelle Kriegsszenario zu kämpfen.

Das Besondere an dem Spiel: die sogenannten Calling Cards, für die sowohl Länderflaggen als auch zum Beispiel LGBTQ+-Flaggen ausgewählt werden können. Calling Cards haben die Form von stilisierten Hintergründen, die mit oder ohne Text auf dem Namensschild eines Spielers oder Spielerin erscheinen können, wenn deren Name im Spiel angezeigt wird. Doch die Tatsache, dass dafür auch Pride-Flaggen zur Verfügung stehen, gefällt einem bekannten YouTuber so gar nicht.

LGBTQ+-Flaggen in PC-Spiel: YouTuber will „diesen Unsinn“ beenden

Die Rede ist von dem amerikanischen YouTuber „Call of Shame“. In einem Tweet jammerte er darüber, dass man die Pride-Flaggen nicht optional zensieren könne. „Bringt diesen Wahnsinn in Ordnung“, schrieb der Gamer in einem Twitter-Post.

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Im Mittleren Osten seien die LGBTQ+-Flaggen als Calling Cards standardmäßig zensiert. Auch alle anderen Spielerinnen und Spieler von „Call of Duty“ sollten seiner Meinung nach „diesem Unsinn“ nicht ausgesetzt sein. Sehen Sie hier einen Twitter-Post des YouTubers „Call of Shame“ über die LGBTQ+-Flaggen:

„Wo sind die Landesflaggen? Warum brauchen wir 20 Pride-Flaggen, um andere über die Sexualität zu informieren?“, wundert sich der YouTuber in weiteren Postings. Die Landesflaggen seien jedoch sehr wohl im Spiel zu finden. 

Wegen LGBTQ+-kritisierenden Aussagen: YouTuber bekommt Shitstorm auf Social Media

Der YouTuber „Call of Shame“ ist eigentlich dafür bekannt, dass er in seinen Videos andere große Streamerinnen und Streamer von „Call of Duty“ als Schummlerinnen und Schummler enttarnt. Dazu dreht der Influencer angebliche Beweisvideos. Dennoch versucht „Call of Shame“ dabei anonym zu bleiben.

Sein Gesicht ist in den Videos nämlich nie zu sehen. Und auch seine Stimme wird mit verschiedenen Mitteln zu einer Roboter-Stimme verfremdet. Auch sein bürgerlicher Name ist nicht bekannt. Mit seinen Aussagen über die LGBTQ+-Flaggen stößt der YouTuber auf Social Media allerdings auf einen regelrechten Shitstorm.

„Ich glaube nicht, dass Call of Shame merkt, was für ein absoluter Clown er ist“, schreibt ein Nutzer auf Twitter. Ein weiterer Nutzer schließt sich der Meinung an und kommentiert: „Stellt euch vor, ihr heißt ‚Call of Shame‘ und dann postet ihr sowas. Guter Name, Bro.“

„Wenn Sie das Profil von ‚Call of Shame‘ noch nicht wegen ihrer haarsträubenden und bigotten Äußerungen gegenüber der LGBTQ+-Gemeinschaft gemeldet haben, tun Sie es bitte. Schafft diesen Müll hier raus“, fordert ein weiterer Twitter-User auf.

Auf YouTube hat der Influencer knapp 111.000 Abonnenten. Trotz des Shitstorms erreichen seine Videos Klickzahlen um die Hunderttausender-Marke. Wie es mit dem Influencer-Dasein nach diesen Aussagen von „Call of Shame“ in Zukunft weitergeht, bleibt abzuwarten. (js)