Toter nach schweren UnwetternUrlaubsregionen saufen ab – Warnung an Reisende

Der Norden Italiens wird von heftigen Unwettern heimgesucht. Wer Ostern seinen Urlaub dort verbringen will, muss mit starken Einschränkungen rechnen.

Straßen sind gesperrt, Züge blockiert und Flüsse treten über die Ufer – der Norden Italiens wird von heftigen Unwettern heimgesucht. Städte und Gemeinden saufen regelrecht ab. Jetzt gibt es ein erstes Todesopfer.

Ein 92 Jahre alter Mann kam ums Leben gekommen. Der Leichnam wurde in der Gemeinde Monteu da Po bei Turin in einem Haus gefunden, das durch Wassermassen eingeschlossen war, wie die Rettungskräfte mitteilten. Nach ersten Erkenntnissen ist er ertrunken.

Alarmstufe Rot: Menschen sollen Häuser und Wohnungen nicht verlassen

Die Region Piemont mit der Hauptstadt Turin ist von dem Starkregen besonders betroffen. Zahlreiche Flüsse sind über die Ufer getreten, auch Italiens längster Fluss, der Po. Auch in Turin näherte er sich der gefährlichen Marke. Mehrere Gebiete in Flussnähe wurden sicherheitshalber gesperrt, ebenso wie zahlreiche Straßen in anderen Teilen der Region.

Alles zum Thema Hochwasser

In einigen Gemeinden wurde an die Bevölkerung appelliert, Häuser und Wohnungen nicht zu verlassen. Auch Touristen und Touristinnen sitzen in Hotels und Ferienwohnungen fest. Wer noch nicht angereist ist, soll den Urlaub möglichst verschieben.

Wegen überschwemmter Gleise kommt es nach Angaben der italienischen Eisenbahn im Zugverkehr zwischen Italien und der Schweiz zu erheblichen Behinderungen. Mehrere Züge sind auf der Strecke blockiert. Auf anderen Verbindungen gab es stundenlange Verspätungen.

Bekannter Ferienort von der Außenwelt abgeschnitten

In mehr als hundert Gemeinden wurde Alarmstufe Rot ausgelöst. Die Behörden fürchten Sturmböen, Überschwemmungen und auch Erdrutsche. Betroffen sind auch Gegenden, in denen sich über die Ostertage normalerweise viele Urlauber aufhalten wie Südtirol, die Lombardei und die Toskana.

In der Schweiz gab es Wetterwarnungen für die südlichen Kantone Wallis und Tessin, die zu Ostern ebenfalls viele Feriengäste haben. Die Simplon-Linie, eine der wichtigsten Zugverbindungen zwischen Italien und der Schweiz, stellte den Bahnverkehr wegen der Überschwemmung der Gleise ein.

Nicht mit Regen, sondern mit enormen Schneemassen kämpfen die Menschen im Kanton Wallis. Der beliebte Ferienort Zermatt war von der Außenwelt abgeschnitten. Die Matterhorn Gotthard Bahn stellte ihre Fahrten ebenfalls ein. Eine Sprecherin der Schweizer Bahnen SBB teilte mit, dass Reisende auf die Route Zürich-Mailand ausweichen sollten. 

Der Warndienst Alertswiss kündigte zudem Starkregenfälle an. Die Warnung galt vor allem im Saastal und Mattertal. Dort ist Berichten zufolge die Situation besonders prekär.  (dpa/susa)