Nach extremer Hitze peitschen heftige Unwetter über die Alpen. Ein Mann kam ums Leben, ein Touristenort musste in Italien evakuiert werden. Die Lage bleibt angespannt.
Unwetter-Chaos in den AlpenMann stirbt in Sturzflut – Alarm in mehreren Regionen ausgelöst
Am Montagabend (30. Juni) haben schwere Unwetter die Alpen erneut heimgesucht und eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Sintflutartiger Starkregen verwandelte in Italien einen Fluss in einen reißenden Strom. Auch ein beliebter Touristenort wurde schwer getroffen.
Im Nordwesten Italiens wurde ein 70-jähriger Mann von den Wassermassen überrascht und kam dabei ums Leben. Er wurde beim Verlassen seines Autos in Bardonecchia (Piemont) von einer Sturzflut aus Wasser und Schlamm erfasst. Lokale Medien bestätigten, dass es sich um einen Einwohner des Ortes handelte.
Todesopfer nach schweren Unwettern in den italienischen Alpen
Videoaufnahmen in den sozialen Netzwerken zeigen, wie dunkle Wassermassen den örtlichen Fluss hinabstürzen und über die Ufer treten. Auch in Frankreich richteten schwere Gewitter mit Starkregen enorme Schäden an.
Die Feuerwehr in Bardonecchia konnte Medienberichten zufolge mindestens zehn Menschen aus den Wassermassen retten. Auch weitere Autoinsassen und Autoinsassinnen, die wegen des sintflutartigen Regens festsaßen, wurden befreit. Der Bürgermeister der Stadt hatte die Einwohnerinnen und Einwohner am Nachmittag aufgerufen, in ihren Häusern zu bleiben.
Zudem musste ein Sommerlager mit rund 150 Kindern evakuiert werden. Die Kinder wurden laut Nachrichtenagentur Ansa in einer Sporthalle untergebracht.
Auch in Österreich ist die Lage kritisch. Nach einem Unwetter infolge der anhaltenden Hitze in ganz Europa wurde in der Tiroler Gemeinde Gschnitz wurde Murenalarm ausgelöst.
Die Bevölkerung wurde aufgefordert, in den Häusern zu bleiben und sich in höhere Stockwerke zu begeben, wie das Land Tirol am Abend mitteilte. Personen, die aus dem Gefahrenbereich ausgeflogen werden wollten, wurden vom Landeshubschrauber in Sicherheit gebracht.
In der 400-Einwohnerinnen- und Einwohner-Gemeinde Gschnitz, nahe des Brennerpasses, hatte es während des Gewitters extrem stark geregnet. Erste kleine Hangrutsche und Muren zeigten die akute Gefahr. Bäche traten über die Ufer.
Das Land löste für die betroffene Region Zivilschutzalarm aus. Nach bisherigen Erkenntnissen kamen keine Menschen zu Schaden, und auch Gebäude blieben unbeschädigt, so ein Feuerwehrsprecher und eine Feuerwehrsprecherin zur österreichischen Nachrichtenagentur APA.
Im nahegelegenen Neustift im Stubaital war der hintere Talschluss abgeschnitten. Ein Campingplatz wurde vorsorglich evakuiert, wie die Behörden mitteilten. (red)