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Mit Yoga-Matten und Google MapsSo einfallsreich schlug die Ukraine Putins Truppen um Kyjiw zurück

Nach dem Abzug der russischen Truppen feiert ein ukrainischer Soldat in Hostomel.

Ein ukrainischer Soldat feiert auf einem russischen Panzer am 8. April 2022 die Rückeroberung Hostomels.

Zahlenmäßig unterlegen, aber erfahren, schlau und einfallsreich: Die Ukraine schlug in der Region Kyjiw die russischen Truppen zurück. Mit teils eigentümlichen, aber hochwirksamen Mitteln!

von Alexander Haubrichs (ach)

Der Plan der russischen Armee war klar: Binnen fünf Tagen, das hatten die Generäle Staatspräsident Wladimir Putin angekündigt, könnte Kyjiw gefallen und die Ukraine Geschichte sein. Inzwischen aber ist die Gegend um die Hauptstadt frei von Truppen des Aggressors, der sich gerade auf die östlichen Gebiete vor allem im Donbass konzentriert.

Wie aber konnte die zahlenmäßig und von der Ausrüstung her deutlich unterlegene ukrainische Armee den Feind in die Flucht schlagen? Ein spannender Report der „Financial Times“ schildert, wie die kampferprobten ukrainischen Verteidiger und Verteidigerinnen dem russischen Angriff immer wieder ein Schnippchen schlugen.

Yoga-Matten gegen russische Wärmebild-Kameras

Dabei spielten vor allem Yogamatten eine Rolle, die es vor dem Krieg für zwei Euro das Stück in Kyjiws Sport-Shops zu kaufen gab. Die Soldaten und Soldatinnen trugen vor allem in der Nacht die Matten über ihren Köpfen. Das verhinderte, dass die Wärmebild-Kameras der Soldaten aus Russland sie entdeckten. So konnten sie immer nah an die Panzer des Feindes heranschleichen und die Panzer der Aggressoren zerstören.

Alles zum Thema Google

Beim Vorstoß an den Ufern des Dnipro blieben die Russen ebenfalls schneller stecken, als ihnen lieb war. Genauso wie in Irpin, der letzten strategisch wichtigen Stellung, nach deren Einnahmen die Angreifer vor den Toren der Hauptstadt der Ukraine gestanden hätten.

Google Maps-Standort als Angriffsmarkierung

Doch dort, so erzählt der aus Kyjiw nach Irpin geflüchtete Dmytro Lysovyy der FT, hatte er den russischen Konvoi entdeckt. Über Telegramm gab er den Standort des Gegners an die ukrainischen Truppen weiter, einfach mit einem Pin auf einer Google Maps Seite. Nur 30 Minuten später trafen Abwehrraketen die Angreifer hart.

So kam der russische Aufmarsch ins Stocken, Ende März kam der Befehl zum Rückzug.

Doch die Truppen rund um Kyjiw wiegen sich nicht in Sicherheit. Die Russen mögen sich jetzt auf den Donbass konzentrieren – aber sollten die dort siegreich sein, fürchtet man eine neue Attacke auf die Hauptstadt.