Abo

Todeszone TschernobylForscher entdecken unheimlichen Pilz

Knapp 40 Jahre nach der Katastrophe im Atomkraftwerk Tschernobyl haben Forscher eine erstaunliche Entdeckung gemacht. In der hochradioaktiven Sperrzone gedeiht ein schwarzer Pilz, der sich offenbar von der gefährlichen Strahlung ernährt.

In den Ruinen des explodierten Reaktors 4, einem der radioaktivsten Orte der Welt, breitet sich der Pilz Cladosporium sphaerospermum aus.

Während die Strahlung für Menschen und Tiere tödlich ist, scheint sie das Wachstum dieses Organismus zu fördern. Wissenschaftler entdeckten ihn bereits Ende der 1990er Jahre an den Innenwänden des Reaktors.

Die Forscher vermuten, dass der Pilz die Strahlung mittels eines Prozesses namens Radiosynthese in Energie umwandelt. Eine Schlüsselrolle spielt dabei das dunkle Pigment Melanin, das dem Pilz seine schwarze Farbe verleiht und die Strahlung absorbieren könnte, ähnlich wie bei der Photosynthese von Pflanzen. Das berichtet „Bild“.

Um das Phänomen genauer zu untersuchen, führten die Wissenschaftler Ekaterina Dadachova und Arturo Casadevall Experimente durch. Sie setzten den Pilz ionisierender Strahlung aus und stellten fest, dass er dadurch schneller wuchs, anstatt Schaden zu nehmen. Diese Art von Strahlung ist für die meisten Lebensformen extrem schädlich, da sie die DNA verändern und Zellen zerstören kann.

Ein weiteres Experiment im Jahr 2022 brachte den Pilz sogar ins Weltall. Er wurde an der Außenseite der Internationalen Raumstation (ISS) angebracht, wo er der kosmischen Strahlung ausgesetzt war. Er überlebte nicht nur, sondern schirmte sogar die darunterliegenden Sensoren teilweise von der Strahlung ab. Trotz dieser faszinierenden Ergebnisse ist der genaue Mechanismus, wie der Pilz die Strahlung nutzt, bis heute ein wissenschaftliches Rätsel. (red)

Dieser Inhalt wurde mit Hilfe von KI erstellt.