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Ex-General über bedenkliche EntwicklungSchwere Vorwürfe gegen Selenskyj

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Mitte Oktober in Kiew.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Mitte Oktober in Kiew.

Der Druck auf den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wächst. Nach einem Korruptionsskandal in der Regierung meldet sich nun der ehemalige Oberbefehlshaber der Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, mit deutlicher Kritik zu Wort. Er wirft der Führung in Kiew vor, das Land nur unzureichend auf die russische Invasion vorbereitet zu haben.

Walerij Saluschnyj, der von 2021 bis 2024 als Generalstabschef diente und nun als Botschafter in London tätig ist, äußerte seine Kritik in einem Gastbeitrag für die britische Zeitung „Telegraph“.

Er beschreibt darin, dass er bei seiner Ernennung zum Oberbefehlshaber im August 2021 eine besorgniserregende Entwicklung feststellte.

Während Russland seine Truppenstärke und sein Militärbudget kontinuierlich erhöhte, sei in der Ukraine das Gegenteil der Fall gewesen.

„Im Jahr 2021 wurde der Armee sogar weniger Geld zugeteilt als im Vorjahr. Dadurch traf unser Militär die umfassende Invasion im darauffolgenden Jahr mit einem enormen Mangel an allem – von Personal bis zu Waffen“, schreibt Saluschnyj.

Saluschnyj galt als Konkurrent Selenskyjs

Die Vorwürfe sind heikel, da Selenskyj bereits früher dafür kritisiert wurde, die russische Bedrohung unterschätzt zu haben. Aufgrund des Krieges wurde eine öffentliche Debatte über mögliche Fehler der Führung bisher vermieden.

Saluschnyj, der in der Ukraine große Popularität genießt, galt lange als potenzieller politischer Konkurrent für den Präsidenten.

Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden wurden bereits während der Schlacht um Bachmut deutlich. Damals plädierte der General für einen strategischen Rückzug, um hohe Verluste zu vermeiden, während der Präsident befürchtete, ein Fall der Stadt könnte die internationale Unterstützung gefährden.

Trotz seiner Kritik an der Vorbereitung warnt Saluschnyj jedoch vor einem voreiligen Friedensabkommen und Gebietsabtretungen an Russland. „Russland versucht, Bedingungen zu schaffen, die den Zusammenbruch der Ukraine gleichzeitig auf militärischer, wirtschaftlicher und politischer Ebene herbeiführen.“ (red)

Dieser Inhalt wurde mit Hilfe von KI erstellt.