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Dragqueens und Poledance vor dem AltarTrotz Todesdrohungen: Diese Gemeinde hält an ihrem Programm fest

Vor der Basilika von Vierzehnheiligen weht eine Regenbogenfahne.

Eine protestantische Gemeinde in Straßburg sorgt mit ihrem weltoffenen Kulturprogramm für Aufsehen. Das Symbolfoto zeigt die Basilika von Vierzehnheiligen vor der Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz am 9. März 2023.

Trotz anonymen Todesdrohungen hält Pastor Daniel Boessenbacher an dem für viele Menschen provokanten Programm seiner Gemeinde fest.

Allen Protesten zum Trotz hält eine protestantische Gemeinde in Straßburg (Frankreich) an ihrem speziellen Kulturprogramm fest: Ein professioneller Pole-Dancer soll zu Klängen einer italienischen Oper von Mittwoch (31. Mai 2023) an in der Kirche Saint-Guillaume auftreten. „Wenn wir es in Folge von Drohungen absagen würden, würden wir das falsche Signal senden“, sagt Pastor Daniel Boessenbacher.

Es ist bereits das zweite Mal, dass die Kirche Saint-Guillaume dem als ebenso erotisch wie athletisch geltenden Pole-Dance eine Bühne bietet. Ex-Europameister Vincent Grobelny war bereits im März an einer vertikalen Metallstange im Altarraum aufgetreten.

Poledance in der Kirche: Pastor erreichen Todesdrohungen

Damals interpretierte er die Rolle des Jesus im Werk „Stabat mater“ von Pergolesi. Innerhalb von zwei Tagen schauten sich mehr als 1000 Menschen die Aufführung an, es blieben keine Plätze frei.

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Doch zugleich schwoll eine Welle des Protestes an. Boessenbacher erhielt anonyme Todesdrohungen. In einem Schreiben, das sich an der Kirchentür fand, rief jemand dazu auf, ihm den Kopf abzuschlagen, „weil er den Schlüssel unserer heiligen Kirche an die tanzende Schlange übergeben hat“. In einer Mail wurde der Pastor als „Antichrist“ beschimpft. Boessenbacher reichte inzwischen Klage ein.

Er verstehe vollkommen, wenn jemand mit dem Programm nicht einverstanden sei, sagte Boessenbacher. „Aber warum sollte das nicht in einer Kirche gezeigt werden?“, fragt er und verweist darauf, dass das Kirchengebäude im Protestantismus kein sakraler Ort ist wie etwa in der katholischen Kirche.

Kirche müsse sich „öffnen“, um das Image des Altertümlichen, Verschlossenen zu überwinden, erklärt er. Auch Cyril Pallaud, Organist und künstlerischer Leiter der Veranstaltung, zeigt sich entschlossen: „Jetzt machen wir erst recht weiter“, sagt er. Ziel sei es, „zu zeigen, dass Kunst zum Nachdenken anregen soll“.

Die Gemeinde Saint-Guillaume, die im Straßburger Studierendenviertel Krutenau liegt, ist seit längerem für ihr provokantes Kulturprogramm bekannt. Im vergangenen Jahr war dort ein Kabarett von Dragqueens zu sehen, 2018 wurde der US-Horrorfilm „Der Exorzist“ bei einem Festival gezeigt. In der Gemeinde können sich außerdem homosexuelle Paare segnen lassen, was die Union der protestantischen Kirchen in Elsass und Lothringen seit 2019 ermöglicht. (afp)