Nach einem Schusswaffenangriff am berühmten Bondi Beach im australischen Sydney sind mindestens zwölf Menschen und auch einer der Angreifer getötet worden. Der Regierungschef spricht von Terror gegen Juden.
Terror an berühmtem StrandMindestens 12 Tote – Video zeigt Heldentat
Aktualisiert
Bei dem Schusswaffenangriff am berühmten Bondi Beach im australischen Sydney während Feierlichkeiten zum jüdischen Lichterfest Chanukka sind laut Behörden mindestens zwölf Menschen und auch einer der Angreifer getötet worden. Zudem wurden zahlreiche Menschen verletzt.
Die Polizei sprach von zwei Angreifern, einer der mutmaßlichen Täter sei in Gewahrsam.
Bei dem Angriff handelt es sich offiziellen Angaben zufolge um einen Terrorakt. Der Anschlag habe sich gegen die jüdische Gemeinde gerichtet, sagte der Regierungschef der Region New South Wales, Chris Minns.
Der Einsatz dauere an, hieß es weiter. Wer vor Ort sei, solle sich in Sicherheit bringen, ansonsten sollten die Menschen das Gebiet meiden und den Polizeianweisungen Folge leisten.
Chanukka-Veranstaltung war Ziel des Angriffs
In sozialen Medien verbreitete Bilder zeigen, wie Männer mit Gewehren von einer Brücke auf den Strand schießen. Dutzende Menschen fliehen vom Strand. Auf Videos sind leblose Körper am Bondi Beach zu sehen. Helfer versuchen verzweifelt, sie zu reanimieren.

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Der Screenshot aus einem Video zeigt zwei schwarz gekleidete Bewaffnete, die auf einer Brücke am Bondi Beach in Sydney mehrere Schüsse abgeben.
Bondi Beach im Osten von Sydney ist einer der berühmtesten Strände Australiens, an dem sich am Wochenende besonders viele einheimische Surfer und Badegäste sowie Touristen tummeln.
Nach ersten Erkenntnissen war eine jüdische Chanukka-Veranstaltung das Ziel des Angriffs. An diesem Sonntag beginnt das achttägige Lichterfest.
Passant aus Video als Held gefeiert
Das Video eines couragierten Mannes während des Anschlags in Sydney sorgt in den sozialen Netzwerken derweil für Aufsehen.
Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wie ein Passant einem der zwei mutmaßlichen Angreifer zunächst von hinten auf den Rücken springt. Nach einem kurzen Gerangel nimmt er ihm das Gewehr ab.
Der Mann, der zuvor mit dem Gewehr geschossen hatte, taumelt daraufhin zurück, kann jedoch entkommen. In australischen Medien wird der Passant als „Held“ gefeiert.
„Wie viele Leben hat er mit diesem Maß an Tapferkeit möglicherweise gerade am Bondi Beach gerettet?“, fragt ein Nutzer. Auch der australische Premierminister Anthony Albanese lobte die Tat dieses Mannes und aller anderen, die mutig einschritten.
Der „Sydney Morning Herald“ berichtet, dass der Held identifiziert wurde. Es handelte sich um einen 43-jährigen zweifachen Vater namens Ahmed el Ahmed, der Obsthändler in Sydney sei. Er wurde ebenfalls bei der Attacke verletzt und anschließend in einem Krankenhaus operiert.
„Antisemitismus tötet“
Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog hat nach den Schüssen von einem Anschlag auf die jüdische Gemeinde gesprochen.
„In genau diesen Momenten sind unsere Schwestern und Brüder in Sydney, Australien, von abscheulichen Terroristen angegriffen worden – bei einem äußerst grausamen Angriff auf Juden, die sich versammelt hatten, um am Bondi Beach die erste Chanukka-Kerze zu entzünden“, sagte Herzog nach Angaben seines Büros in Jerusalem.

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Rettungskräfte transportieren eine Person auf einer Bahre nach dem Angriff am Bondi Beach in Sydney.
Auch die Deutsch-Israelische Gesellschaft zeigt sich zutiefst erschüttert. Präsident Volker Beck warnt mit eindrücklichen Worten: „Auch wenn viele Hintergründe noch ermittelt werden müssen, steht eines bereits fest: Antisemitismus tötet.“
Bundeskanzler Friedrich Merz „fassungslos“
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat sich ebenfalls bestürzt über den Anschlag gezeigt.
„Der antisemitische Anschlag am Bondi Beach zu Chanukka lässt mich fassungslos zurück“, schrieb der Kanzler auf X. „Dies ist ein Angriff auf unsere gemeinsamen Werte. Diesem Antisemitismus müssen wir Einhalt gebieten - hier in Deutschland und weltweit.“ Seine Gedanken seien bei den Opfern und Angehörigen. (dpa/afp/mg)
