Wetterphänomen La NiñaAlpen versinken im Schnee – wir in NRW zu Weihnachten auch?

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Ein Mann befreit mit einer Schaufel sein Auto in Osttirol von den Schneemassen.

Köln – Düster und grau zeigt sich das Wetter zum Wochenstart in Nordrhein-Westfalen. Nur halbwegs winterliche Temperaturen und viel Regen, so gestaltet sich das vorweihnachtliche Wetter im Rheinland.

Kaum vorstellbar, doch in den Alpen und Regionen in Österreich zeigt sich ein völlig anderes – und erschreckendes Bild.

Schneemassen in den Alpen und Österreich

Im Norden Italiens ist die Lage nach heftigen Unwettern vom Wochenende mit Schneemassen, Regen und mindestens zwei Toten weiter angespannt. Auf der Bahnlinie am Brenner fuhren wegen eines Erdrutsches bei Bozen weiter keine Züge. Die Brennerautobahn wurde überflutet.

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Rund 6000 Haushalte in der Alpenprovinz hatten keinen Strom. Und es gab weiteren Neuschnee.

Nach starken Schneefällen am Wochenende bleibt die Lawinengefahr auch in Teilen Österreichs weiterhin hoch. Bereits am Dienstag und Mittwoch soll es im Südwesten Österreichs wieder stark schneien.

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Ein Mann befreit mit einer Schaufel sein Auto in Osttirol von den Schneemassen.

Erst ab Donnerstag soll sich die Lage entspannen, wie die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Montag mitteilte.

Rekord-Neuschnee in Oberkärnten und Osttirol

Einige Wetterstationen in Oberkärnten und Osttirol verzeichneten von Freitag bis Sonntag binnen drei Tagen soviel Niederschlag wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen. Im Kärntner Lesachtal fielen bis zu 370 Liter Niederschlag auf den Quadratmeter.

Solche Rekord-Jahre hingen in der Vergangenheit in der Regel mit dem Wetterphänomen El Niño zusammen. In diesem Jahr gibt es das Wetterphänomen La Niña, das normalerweise zu einer globalen Abkühlung führt.

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Schnee liegt hoch aufgetürmt am Straßenrand in der Gemeinde Brenner.

Doch La Niña hat bislang nur punktuelle Auswirkungen, die Erderwärmung hat das Wetterphänomen nicht stoppen können. Das Jahr 2020 dürfte nach vorläufigen Analysen der Weltwetterorganisation (WMO) eines der drei wärmsten seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen Mitte des 19. Jahrhunderts werden.

Meteorologen rechnen mit Temperaturanstieg in NRW

Wie das EU-Erdbeobachtungsprogram Copernicus am Montag mitteilte, war der vergangene Monat der heißeste November weltweit seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

Vor Schneemassen wie denen in den Alpen brauchen wir uns in Deutschland also nicht zu fürchten. Der Trend geht eher zu einem Temperaturanstieg, eine erschreckende Wetter-Prognose prophezeit sogar einen möglichen Rekord-Winter bei uns.

Auch wenn man über das Weihnachtswetter in Nordrhein-Westfalen so früh kaum sichere Prognosen anstellen könne, erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung: „Zum 3. Advent soll es wärmer werden, teilweise dann auch im Westen über 10 Grad.“

Dass wir in Nordrhein-Westfalen also zu Weihnachten im Schnee versinken, erscheint unwahrscheinlich. Ob es überhaupt auch nur eine Schneeflocke gibt, darf nach dieser Prognose bezweifelt werden. (jv/dpa)