„Schockierende Zahlen“Wetter-Prognose prophezeit möglichen Rekord-Winter bei uns

Symbolfoto Schnee und Kälte im Winter

Eisige Temperaturen sind nach derzeitigen Prognosen in diesem Winter in Deutschland eher nicht zu erwarten, zumindest nicht flächendeckend und über einen längeren Zeitraum. Das Foto ist im Januar 2010 im brandenburgischen Sieversdorf entstanden. Das Thermometer zeigte damals minus 20 Grad.

von Sebastian Oldenborg (so)

Köln – Vor kurzem sorgte eine Prognose für Aufsehen, dass uns das Wetter-Phänomen La Nina einen Winter der extremen Sorte bescheren soll. Klirrende Kälte, Schnee en Masse – ein echter Jahrhundertwinter eben.

Doch jetzt folgt die 180-Grad-Wende. Wettermodelle zeichnen nun ein anderes Bild – Deutschland könnte demnach tatsächlich ein Rekord-Winter bevorstehen. Dabei ist aber nicht mehr von heftigen Minustemperaturen die Rede, sondern vielmehr von einem echten Wärme-Winter.

„Der Winter könnte schon wieder ein Rekord-Winter werden“, meint Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterdienst Q.met. Er spricht gar von „schockierenden Zahlen“ für Winterfreunde.

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Winter in Deutschland: Kein Schnee, dafür viel zu warm?

Denn besonders für den Januar werden Rekord-Abweichungen von der Durchschnittstemperatur erwartet. So berechnet es zumindest der US-Wetterdienst NOAA. Demnach könnte der Januar in Deutschland bis zu drei Grad zu warm werden. Auch für den Februar sehen die Werte ähnlich aus, berichtet Jung.

EXPRESS hakte angesichts dieser Zahlen beim Deutschen Wetterdienst (DWD) nach: Droht uns wirklich ein Wärme-Winter? Brauchen wir den Schlitten gar nicht erst auszupacken?

Der DWD schaut nicht so explizit auf einzelne Monate in der Zukunft, sondern gibt eine „Jahreszeitenvorhersage“ heraus. Diese umfasst in diesem Fall die Monate Dezember, Januar und Februar.

Demnach werden diese drei Monate zusammen in Deutschland etwa ein Grad zu warm. Der Wetterdienst bestätigt damit den Trend, der bei anderen Meteorologen noch extremer ausfällt.

Klima in Deutschland: Start in den November ungewöhnlich warm

Überraschend wäre das Szenario angesichts der Klimawandels mit immer neuen Rekord-Temperaturen sicherlich nicht.

Schon der Start in den November war extrem mild. Bereits morgens um 6 Uhr wurden am 2. November 2020 in Deutschland Temperaturen von über 19 Grad gemessen, auch im Rheinland kratzte das Thermometer da schon fast an der 20-Grad-Marke.

Noch ist es natürlich zu früh, sich auf die Entwicklungen in den kommenden Wochen und Monaten festzulegen – doch sowohl das aktuelle Wetter als auch die ersten Prognosen deuten darauf hin, dass wir dieses Jahr alles andere als ein Winter Wonderland erleben werden.