Viele zukünftige Hundebesitzerinnen und Hundebesitzer stehen vor der großen Frage: Rüde oder Hündin? Ein Hundetrainer erklärt die feinen, aber wichtigen Unterschiede im Verhalten und gibt eine klare Einschätzung.
Rüde oder Hündin?Ein Experte klärt zukünftige Hundebesitzer auf

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Martin Rütter engagiert sich im Verein Adoptieren statt Produzieren e.V.
Es ist die Gretchenfrage für alle, die sich einen Hund zulegen wollen: Soll es ein Männchen oder ein Weibchen sein? Während die einen auf stoische Rüden schwören, bevorzugen die anderen sensible Hündinnen. Ein Hundetrainer aus England sorgt nun für Aufklärung und verrät, worauf es wirklich ankommt.
Will Atherton, ein erfahrener Verhaltensexperte, macht in einem TikTok-Video klar: Rasse, Zucht und Genetik sind zwar entscheidender als das Geschlecht, doch es gibt klare Tendenzen. Er muss es wissen, denn er arbeitet seit Jahren mit den unterschiedlichsten Hunden. Das berichtet „Merkur.de“.
Rüden beschreibt der Trainer als oft selbstsicherer und „etwas stoischer“. Sie lassen sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen und wirken auf viele Halterinnen und Halter dadurch angenehm berechenbar. Ihr Drang, ständig und überall zu markieren, kann auf Spaziergängen allerdings anstrengend sein. Bei Treffen mit Artgenossen bleibt es oft bei Imponiergehabe.
Ganz anders die Hündinnen: Ihr Verhalten wird stark von Hormonen beeinflusst. Zweimal im Jahr werden sie läufig, was oft mit Stimmungsschwankungen einhergeht. Besonders herausfordernd können Scheinschwangerschaften sein, die zu Nestbau, extremer Anhänglichkeit oder sogar aggressivem Verhalten führen können.
Auch im Sozialverhalten gibt es Unterschiede. Atherton warnt: Wenn Hündinnen kämpfen, dann „meist richtig“. Während Rüden oft nur drohen, können Auseinandersetzungen zwischen Hündinnen ernster und blutiger enden.
Eine biologische Erklärung liefert Hundetrainerin Conny Sporrer. „Rüden sind für externe Angelegenheiten verantwortlich, während Hündinnen intern das Sagen haben“, sagt sie. Der Grund sei einfach: Ein Rüde sei im Ernstfall für ein Rudel leichter zu ersetzen als eine Hündin, die Welpen aufzieht.
Ob Rüde oder Hündin – beide können treue und großartige Begleiter sein. Am Ende kommt es nicht nur auf das Geschlecht an, sondern auf die einzigartige Persönlichkeit des Hundes, die passende Rasse und eine liebevolle Erziehung.
Übrigens, Martin Rütter engagiert sich im Verein Adoptieren statt Produzieren e.V. gegen den Welpenhandel. Im Interview mit dem Kölner Stadt Anzeiger erklärt er die Hintergründe. (red)