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Raubfisch auf VormarschWarum man am Rhein gegen die Ausbreitung des Flusswelses vorgehen sollte

Ein Wels mit geöffnetem Maul, hier im November 2020 in Dresden.

Flusswelse, hier ein Exemplar 2020 in Dresden, verbreiten sich in Europas Gewässern immer weiter. 

Eine Abkühlung im Rhein kommt bei den sommerlichen Temperaturen aktuell wie gerufen. Eine Begegnung mit einem Raubfisch ist dort allerdings nicht auszuschließen. Der Flusswels breitet sich aus. 

von Jana Steger (JS)

Beliebt wegen seines milden Geschmacks. Vor allem für Anglerinnen und Angler ist das Fischen des Flusswels (Silurus glanis) ein echtes Erfolgserlebnis.

Schließlich vergraben sich die Tiere tagsüber gerne im schlammigen Boden von Flüssen und Seen. Dass Menschen einen Fisch dieser Art zu Gesicht bekommen oder ihn gar angeln, ist daher eher selten.

Flusswelse breiten sich im Rhein aus: Ein Experte erklärt den Grund

Was viele nicht wissen: Bei Europas größtem Süßwasserfisch handelt es sich um einen Raubfisch. Bevorzugt jagt der Flusswels in langsam fließenden Gewässern während der Dämmerung oder auch nachts.

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Trotz seiner vorzugsweise nächtlichen Raubzüge wird der auch Waller genannte europäische Wels nun immer häufiger gesichtet – auch in Deutschland.

Doch woran liegt es, dass sich die Fische, welche bis zu 200 Kilogramm schwer und mehr als zweieinhalb Meter lang werden können, auch hierzulande immer weiter ausbreiten? Wie „National Geographic“ berichtet, sehe Gewässerökologe Stefan Staas die Verbreitung als ein menschengemachtes Problem.

Warum sich Flusswelse immer weiter ausbreiten

Sowohl durch die Klimaerwärmung als auch durch industrielle Einflüsse steigt die Wassertemperatur in Flüssen und Seen. Und genau das gefällt den Welsen.

Unter diesen Umständen falle es den Tieren leichter, sich zu vermehren. Außerdem funktioniere die Verdauung der Fische bei wärmeren Wassertemperaturen schneller, weshalb die Tiere schneller wachsen.

Dass die Tiere eine Länge von fast drei Metern erreichen können, hat jedoch noch einen weiteren Grund: das lange Lebensalter.

Bekannt sei, dass Fische ihr ganzes Leben über wachsen. Im Falle der Flusswelse ist deren stattliche Größe daher nicht überraschend. Die Lebenserwartung liege nämlich bei bis zu 80 Jahren. 

Flusswelse in Donau und Elbe heimisch

In Deutschland war der Flusswels bislang hauptsächlich in Donau und Elbe heimisch. Doch nun soll der Fisch sein ursprüngliches Habitat ausgeweitet haben – unter anderem auf den Rhein.

Während sich die Ausbreitung des Raubfischs laut Experten und Expertinnen in den meisten Gebieten nicht negativ auf die Gewässerökologie auswirke, sehe es im Rhein jedoch anders aus.

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Das Problem: Der Flusswels erschwere unter anderem den Versuch, den Lachs wieder heimisch zu machen. Vor allem die Rhein-Zuflüsse wie etwa die Sieg seien davon betroffen. Dort sei es laut Fachleuten daher sinnvoll, gegen die Ausbreitung der Tiere vorzugehen. In anderen Teilen Deutschlands sei die Eindämmung der Raubfische jedoch nicht nötig.

Flusswelse verzehren auch Ratten oder Vögel

Obwohl der Flusswels zu den Raubfischen zählt, stehen Menschen nicht auf ihrer Speisekarte. Stattdessen ernähren sich die Tiere hauptsächlich von Würmern, Schnecken, Insekten, Krebsen und Fischen. Doch auch größere Tiere wie Frösche, Mäuse, Ratten oder sogar Vögel werden von den Flusswelsen verzehrt. 

Schwimmer und Schwimmerinnen müssen sich demnach nicht fürchten, plötzlich von einem Flusswels angeknabbert zu werden. Allerdings sei es sinnvoll in Gewässern, in denen Welse leben, vorsichtig zu sein. Vor allem im Mai und Juni kann es nämlich passieren, dass der Wels den Menschen doch einmal vertreiben möchte: aus Verteidigungszwecken. Zu dieser Zeit herrsche nämlich Brutzeit.