Risiko einer Resistenz gegen Corona-ImpfstoffeNeue Corona-Variante auf beunruhigendem Vormarsch

Eine Mitarbeiterin des Gesundheitswesens verabreicht in Bogotá (Kolumbien) einer Jugendlichen Ende August eine Corona-Impfung. Die erstmals in Kolumbien aufgetretene Coronavirus-Variante Mu ist auf einem beunruhigenden Vormarsch.

Eine Mitarbeiterin des Gesundheitswesens verabreicht in Bogotá (Kolumbien) einer Jugendlichen Ende August eine Corona-Impfung. Die erstmals in Kolumbien aufgetretene Coronavirus-Variante Mu ist auf einem beunruhigenden Vormarsch.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine neue Coronavirus-Variante als „Variante von Interesse“ eingestuft. Sie weise laut Experten Mutationen auf, die das Risiko einer Resistenz gegen Corona-Impfstoffe befürchten ließen. Dafür seien aber weitere Studien nötig.

Genf/Bogotá. Die erstmals in Kolumbien aufgetretene Coronavirus-Variante Mu ist auf einem beunruhigenden Vormarsch. Mu sei inzwischen der vorherrschende Virusstamm in dem südamerikanischen Land und für den Großteil der Covid-19-Todesfälle verantwortlich, sagte am Donnerstag (Ortszeit) Marcela Mercado von der staatlichen Gesundheitsbehörde. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte Mu kürzlich als „Variante von Interesse“ eingestuft und vor einer möglichen Resistenz gegen Corona-Impfstoffe gewarnt.

Mu sei verantwortlich für die bisher tödlichste Welle der Corona-Pandemie in Kolumbien, sagte Mercado einem örtlichen Radiosender. Und nicht nur das: „Es ist inzwischen in mindestens 43 Ländern und hat sich als hochansteckend gezeigt.“

Während der dritten Infektionswelle in Kolumbien von April bis Juni starben den Angaben zufolge täglich rund 700 Menschen durch das Virus. Bei fast zwei Drittel der Tests bei Corona-Toten sei Mu nachgewiesen worden. Die Virusvariante war im Januar erstmals in Kolumbien aufgetreten.

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Bislang starben in dem südamerikanischen Land fast 125.000 Menschen an Covid-19. Weniger als ein Drittel der rund 50 Millionen Einwohner ist gegen das Coronavirus geimpft.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte Mu oder B.1.621 am Dienstag als „Variante von Interesse“ eingestuft. Die Variante weise Mutationen auf, die das Risiko einer Resistenz gegen Corona-Impfstoffe befürchten ließen. Dafür seien aber weitere Studien nötig. Die Mu-Variante wurde außer in Kolumbien auch in weiteren südamerikanischen Ländern sowie in Europa nachgewiesen.

Corona: Experten fürchten neue Virus-Variante, die resistent ist

Dass Viren mutieren, ist normal. Die meisten Mutationen sind ungefährlich und verändern die Eigenschaften von Erregern nicht. Vor dem Hintergrund weltweit steigender Infektionszahlen befürchten Experten im Falle des Coronavirus Sars-CoV-2 jedoch die Entstehung einer neuen Virus-Variante, die Auswirkungen auf die Effektivität der verfügbaren Corona-Impfstoffe haben könnte.

Derzeit stuft die WHO vier Corona-Varianten als „besorgniserregend“ ein, darunter die in mehr als 190 Ländern vertretene Alpha-Variante und die in 170 Ländern präsente Delta-Variante, die besonders ansteckend ist und inzwischen auch in Deutschland vorherrscht. (AFP)