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Irrer Nackt-Protest im VideoWegen neuem Transgender-Gesetz: Aktivistin zieht im Parlament blank

Ein Mitglied der schottischen Familienpartei (l) spricht während einer Protestaktion am 20. Dezember 2022 vor dem schottischen Parlament mit einer Befürworterin des Gesetzes zur Reform der Geschlechteranerkennung.

Ein Mitglied der schottischen Familienpartei (l) spricht während einer Protestaktion am 20. Dezember 2022 vor dem schottischen Parlament mit einer Befürworterin des Gesetzes zur Reform der Geschlechteranerkennung. In Schottland ist das Gesetz zur einfacheren und schnelleren Geschlechtsanpassung verabschiedet worden – zum Unmut der Gegner.

Nach der Verabschiedung des neuen Transgender-Gesetzes in Schottland hat Elaine Miller ihrem Unmut auf ihre ganz eigene Art und Weise Luft gemacht: Die Aktivistin zog im Parlament untenrum blank.

von Steven Salentin (sal)

Der Gender Recognition Reform Bill galt als umstrittenstes Gesetzesvorhaben seit der Gründung des schottischen Regionalparlaments vor knapp 24 Jahren. Und doch hat es am Donnerstag (22. Dezember 2022) in Edinburgh für das Gesetz zur einfacheren Änderung des Geschlechtseintrags von Transmenschen gestimmt.

Durch die Neuregelung entfällt die Pflicht für ein medizinisches Gutachten als Voraussetzung für die Änderung. Das Mindestalter für den Antrag wird von 18 auf 16 gesenkt. Die Dauer, in der ein Transmensch in seiner neuen Geschlechterrolle gelebt haben muss, von zwei Jahren auf drei Monate verkürzt.

Aktivistin Elaine Miller zieht wegen Transgesetz blank

Das Projekt von Regierungschefin Nicola Sturgeon von der Schottischen Nationalpartei SNP hatte zuvor eine heftige Kontroverse ausgelöst. Kritikerinnen wie die Harry-Potter-Autorin J.K. Rowling fürchten, dass Männer die vereinfachten Regelungen ausnützen könnten, um aus sexuellen Motiven in Bereiche einzudringen, die Frauen vorbehalten sind, wie zum Beispiel Damenumkleiden oder -toiletten.

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Die Auseinandersetzung machte auch vor Sturgeons eigener Partei nicht Halt. Befürworter, Befürworterinnen und Gegner und Gegnerinnen des Gesetzesvorhabens hatten im Vorfeld der Abstimmung vor und im Regionalparlament demonstriert.

Nach Bekanntgabe des Ergebnisses – 86 Ja-Stimmen standen 39 Nein-Stimmen gegenüber – sorgte dann besonders ein Auftritt für Aufsehen: der von Elaine Miller. Als Gegnerin des Gesetzes verlieh sie ihrem Unmut über die Abstimmung deutlich Nachdruck.

„Wenn dieses Parlament die Rechte der Frauen nicht respektiert, dann habt ihr keinen Anstand. [...] Und dann bin ich eben auch unanständig“, schreit sie, bevor sie plötzlich blank zieht – und zwar untenrum. „Ihr schrecklichen, schrecklichen Menschen“, wirft sie noch hinterher. Immerhin: Anstatt ihrer Vagina kam nur eine davor platzierte Perücke zum Vorschein. Elaine Millers Protest sehen Sie hier im Video:

Die britische Regierung in London hat bereits angekündigt, das Gesetz vor Inkrafttreten möglicherweise zu blockieren. „Wir teilen die Besorgnis vieler Menschen hinsichtlich bestimmter Aspekte dieses Gesetzentwurfs und im Besonderen den Sicherheitsbedenken für Frauen und Mädchen“, teilte Schottland-Minister Alister Jack mit.

Derweil muss sich Elaine Miller auf mögliche Konsequenzen für ihr Handeln einstellen. Laut „The Courier“ hat die schottische Polizei nach dem Erhalt mehrerer Beschwerden Ermittlungen in dem Fall aufgenommen.  (sal/dpa)