Mallorca„Schlägereien, Drogen und Sex auf offener Straße“ – jetzt sollen Discos schließen

Der Partytourismus hat in den vergangenen Wochen wieder stark zugenommen. Hier ein Archivfoto, welches mit der Eskalation am Wochenende auf Mallorca nicht in Zusammenhang steht.

Der Partytourismus hat in den vergangenen Wochen wieder stark zugenommen. Hier ein Archivfoto, welches mit der Eskalation am Wochenende auf Mallorca nicht in Zusammenhang steht.

Schon lange schwelt der Streit zwischen Partytourismus und Einwohnerinnen und Einwohnern. Nach einem „schrecklichen“ Wochenende wird eine drastische Forderung laut.

von Jan Voß (jv)

Der Konflikt zwischen Partytourismus und Einheimischen auf Mallorca spitzt sich erneut zu. Nach einem ausufernden Wochenende fordert die Nachbarschaftsvereinigung Barri Cívic die Schließung mehrerer Diskotheken von Palmas Ausgehviertel Santa Catalina.

Schon lang schwelt der Streit zwischen der Anwohnervereinigung und den Gastronominnen und Gastronomen von Palma de Mallorca. Das „schreckliche“ Wochenende hat nun offenbar das Fass zum Überlaufen gebracht. Die Vereinigung drängt auf drastische Konsequenzen.

Mallorca: „Schreckliches“ Wochenende bringt Fass zum überlaufen

„Die Anwohner mussten in allen drei Nächten bis in die frühen Morgenstunden Schreie, Schlägereien, Sex auf offener Straße und den Konsum von Drogen sowie Unmengen an Alkohol ertragen“, zitiert die „Mallorca Zeitung“ aus einer Pressemitteilung.

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Verfasst wurde sie von Anwohnerinnen und Anwohnern, welche von dem ausufernden Treiben auf der Partymeile offenbar endgültig zu viel haben.

Die Beschwerden über die Zustände in dem Viertel auf Mallorca reichen weit zurück. Seit die Corona-Schutzmaßnahmen zurückgefahren wurden, spitzt sich die Lage aber wieder zunehmend zu. Trotz öffentlichem Druck sehen sich die Bewohnerinnen und Bewohner immer wieder mit den gleichen Problemen konfrontiert.

Konflikt auf Mallorca spitzt sich zu – „ernsthaftes Problem für öffentliche Gesundheit“

Doch der Konflikt scheint jetzt endgültig zu eskalieren.  Die Anwohnervereinigung sieht in den Diskotheken inzwischen „ein ernsthaftes Problem für die öffentliche Gesundheit“. 

Die Polizei habe die Situation zwischenzeitlich aufgelöst, doch kurz darauf hätten sich wieder „Hunderte von Menschen“ versammelt und hätten randaliert.

Und der Lärm und die Ruhestörungen seien nicht alles, auch der Dreck, welchen die Feiernden hinterlassen, sind den Anwohnerinnen und Anwohnern ein Dorn im Auge. „Die Bewohner einer Wohnung haben sogar eine benutzte Damenbinde an ihrem Fenster gefunden“, so die „Mallorca Zeitung“ weiter.

Mallorca: Anwohnervereinigung fordert Schließung mehrerer Discos

Die Anwohnervereinigung fordert nun, die Diskotheken zu schließen und in unbewohnte Industriegebiete zu verlegen. Konkret gehe es um Bars und Discos wie Brooklyn, Kaelum, Ventura und Molly Malone.

Ob es gelingt, den Streit noch einmal beizulegen, ist unklar. Die Gastronominnen und Gastronomen fühlen sich ihrerseits von der Anwohnervereinigung gemobbt und drangsaliert. Dem Ausgehviertel auf Mallorca werde so völlig unberechtigt ein schlechter Ruf verpasst.