Nichts für schwache NervenSchaurige Tradition auf Mallorca ist zurück – deutliche Warnung an Schaulustige

Ein als Dämon verkleideter Mann, der ein Feuerwerk in der Hand hält, läuft während des traditionellen Correfoc zum Abschluss des alljährlichen Stadtfestes zu Ehren des Stadtheiligen Sant Sebastià (Heiliger Sebastian) unter den Menschen.

Ein als Dämon verkleideter Mann, der ein Feuerwerk in der Hand hält, läuft während des traditionellen Correfoc zum Abschluss des alljährlichen Stadtfestes zu Ehren des Stadtheiligen Sant Sebastià (Heiliger Sebastian) unter den Menschen.

Schon seit einiger Zeit finden Veranstaltungen wieder statt, die während der Corona-Pandemie pausieren mussten. Dazu zählt auch der traditionelle Feuerlauf in Palma de Mallorca. Doch der ist nichts für schwache Nerven.

Feuerspuckende Teufel und Dämonen, Funkenwirbel und wilde Trommlerinnen und Trommler – in Palma de Mallorca hat der traditionelle „Correfoc“, der Feuerlauf, am Sonntagabend (29. Januar) wieder Zehntausende angelockt. Erstmals nach zwei Jahren mit Corona-Zwangspause konnte wieder ausgelassen gefeiert werden.

Es brauchte allerdings wieder etwas Mut, sich beim Abschluss des alljährlichen Stadtfestes zu Ehren des Stadtheiligen Sant Sebastià (Heiliger Sebastian) unter die Teufel zu trauen. Denn dabei gehen die Menschen mit dem Feuer sozusagen auf Tuchfühlung. Zu Baumwollkleidung mit Kopfbedeckung, Ohrstöpseln und Brille wird dringend geraten.

Mallorca: Erster Feuerlauf seit Beginn der Coronapandemie

Bei dem wilden Spektakel tanzen und toben die Menschen dicht gedrängt im Funkenregen, Feuerspucker pusten Flammenwolken über die Köpfe der Menschen und Trommelnde machen einen Höllenlärm. Was auf den ersten Blick an deutsche Silvesterbilder erinnern mag, hat nichts damit zu tun. Böller und Raketen sind tabu und private Pyrotechnik ist streng verboten. Verletzungen gibt es selten.

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Insgesamt neun Dimonis-Gruppen mit 270 Teufeln und etwa 500 Mitwirkenden zogen durch die Innenstadt von Palma, wie die „Mallorca Zeitung“ berichtete. Mit dabei war auch der feuerspeiende Stadtdrache „Drac de na Coca“. Mehr als 180 Kilogramm Feuerwerk-Material wird bei solchen Umzügen abgebrannt.

Beim letzten „Correfoc“ 2020, also vor drei Jahren – vor der Coronapandemie – kamen rund 40.000 Zuschauerinnen und Zuschauer zu dem rund zweistündigen Feuerlauf.

Die Dimonis sind fester Bestandteil der winterlichen Patronatsfeste, die im Januar auf der ganzen Insel stattfinden. Die Tradition der Feuerteufel, die es auch auf dem Festland in Katalonien und Valencia gibt, geht Historikern und Historikerinnen zufolge sowohl auf heidnische als auch auf religiöse Ursprünge zurück. (dpa/hl)