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Irre Fracht-OdysseeChinesisches Schiff reist fast um die ganze Erde

Viele riesige Hafenkräne am Wasser

Hafenkräne zeigen Chinas globale Handelsdominanz (Symbolbild).

Eine Strecke von 37.000 Kilometern bewältigte ein Frachtschiff.

Eine bemerkenswerte Mission hat das chinesische Frachtschiff Zhen Hua 29 vollendet und dabei eine Strecke von mehr als 37.000 Kilometern bewältigt. Diese Entfernung macht ungefähr 91 Prozent des gesamten Erdumfangs aus. Fünf gewaltige Kräne waren die Fracht des 243 Meter langen Wasserfahrzeugs, deren Zielhäfen in Jamaika sowie an der Golfküste der USA lagen. Der 20. Juni war in Shanghai der Starttermin für die Mission.

Die gewaltigen Dimensionen der Fracht ließen die Fahrt zu einer regelrechten Irrfahrt werden. Dem Schiff war es aufgrund der weit ausragenden Kranausleger nicht möglich, den kürzeren Weg über den Panamakanal zu nutzen. Der Kurs musste stattdessen über die riskante Strecke rund um das Kap der Guten Hoffnung an der südlichen Spitze Afrikas gelegt werden. Kapitän Ty McMichael zufolge erzwangen widrige Wetterverhältnisse auf See mehrwöchige Unterbrechungen, zu denen ein zweiwöchiger Halt vor Mosambik sowie ein einwöchiger Stopp vor Südafrika zählten. Das berichtet „FOCUS online“.

Die Zhen Hua 29 stellt keine Ausnahme dar; sie gehört zu einer Flotte, die 18 Spezialfahrzeuge der chinesischen Firma Zhen Hua umfasst. Auf der ganzen Welt werden diese Wasserfahrzeuge für die Beförderung von Kränen und Brücken eingesetzt. Beispielsweise lieferte die Zhen Hua 27 schon Containerbrücken an den Hafen in Hamburg. 2020 wurde die berühmte Guldborn-Brücke von der Zhen Hua 33 nach ihrer Produktion in China zu ihrem finalen Standort in Stockholm befördert. Nachdem die Fracht in Texas und Jamaika erfolgreich gelöscht worden war, begann für die Zhen Hua 29 der Rückweg, der dieses Mal durch den Panamakanal verlief und in Shanghai am 3. Dezember seinen Abschluss fand.

Der Transport dieser Kräne beleuchtet zudem geopolitische Verflechtungen sowie die ökonomische Stärke Chinas. Laut einer Meldung des „Wall Street Journal“ werden etwa 80 Prozent der Schiff-zu-Ufer-Kräne, die in den Häfen der USA zum Einsatz kommen, in China hergestellt. Zugleich verfügt die Nation über eine enorme Kapazität im Bau von Schiffen. Nach Kalkulationen des Office of Naval Intelligence der USA ist die chinesische Kapazität 230-mal größer als die der Vereinigten Staaten. Auf die Volksrepublik entfallen somit über 50 Prozent der globalen Kapazitäten im Schiffsbau, wohingegen der Anteil an der weltweiten Transportkapazität gemäß dem Reederverband Bimco 15 Prozent beträgt. Manche Experten bringen die Annahme vor, dass gewisse zivile Wasserfahrzeuge ebenso für militärische Missionen Verwendung finden könnten. (red)

Dieser Inhalt wurde mit Hilfe von KI erstellt.