Hochwasser-Lage in ThüringenEvakuierung mit Radladern – „Situation ist sehr bedrohlich“

Zwei Traktoren verlassen den Ort Windehausen über eine von Hochwasser überflutete Straße.

Zwei Traktoren verlassen den Ort Windehausen über eine von Hochwasser überflutete Straße. Die Hochwasserlage bleibt in Nordthüringen weiter angespannt. Hier ein Foto vom 25. Dezember 2023.

Die Hochwasserlage in Thüringen bleibt angespannt. Am Montag musste der Ort Windehausen evakuiert werden.

Nicht nur das Hochwasser am Rhein in Köln steigt und steigt – besonders dramatisch ist die Lage in Thüringen.

Der Ort Windehausen ist eingeschlossen und wird evakuiert. Nach Einschätzung des Bürgermeisters wird die Hochwasserlage dort noch mehrere Tage andauern.

Thüringen: Wasser steht inzwischen bis zu einem Meter hoch

„Die Situation ist sehr bedrohlich, so ein Bild habe ich in der Goldenen Aue noch nicht gesehen“, sagte der Bürgermeister der Stadt Heringen, Matthias Marquardt (Linke), am Montag (25. Dezember 2023) der Deutschen Presse-Agentur.

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Das Wasser stehe inzwischen bis zu einem Meter hoch in Windehausen. Der Ortsteil von Heringen wird derzeit evakuiert.

Das Problem sei das gestiegene Grundwasser, das in den Kellern stehe und nicht so schnell abfließen könne. „Das ist wie eine Badewanne, die voll gelaufen ist“, sagte Marquardt.

Den knapp 500 Einwohnern werde dringend angeraten, ihre Häuser zu verlassen. Die Menschen würden jedoch nicht mit Polizeigewalt aus den Häusern geholt, betonte der Bürgermeister.

Kein Strom in Windehausen – auch die Toiletten funktionieren nicht

Seit Montagmittag werden die Bewohner und Bewohnerinnen mit Radladern und Katastrophenschutzfahrzeugen evakuiert. Sie werden zu Sammelpunkten und von dort mit Bussen in eine Turnhalle in Heringen gebracht. Viele kämen bei Familienangehörigen unter.

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Marquardt sagte, in Windehausen gebe es keinen Strom, keine Festnetztelefonie und auch die Toiletten funktionierten wegen der fehlenden Abflüsse nicht mehr. Laut dem Bürgermeister hat es auch am Montag in dem Gebiet wieder geregnet.

Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hatte sich am ersten Weihnachtsfeiertag vor Ort ein Bild über die Lage in Windehausen gemacht. (dpa)