Hitze fordert mehrere TodesopferSizilien steuert auf 50-Grad-Marke zu

Wer soll das noch ertragen? Urlaubsparadiese wie Italien, Griechenland oder die Türkei verwandeln sich buchstäblich in die Hölle – mit Temperaturen jenseits der 40 Grad. Und es kommt noch schlimmer!

Es ist einfach nur noch unerträglich heiß! Der Sommer 2025 – er ist in weiten Teilen süd- und südost Europas lebensgefährlich! Ältere Menschen, Säuglinge, Kinder und chronisch Kranke sind besonders gefährdet. 

Auf der italienischen Insel Sizilien könnte an diesem Wochenende ein neuer Höchstwert erreicht, die 50-Grad-Marke geknackt werden.

Der bisherige Rekordwert wurde im Jahr 2021 nahe der Stadt Syrakus gemessen. Damals erreichte das Thermometer 48,8 Grad. Die sizilianischen Stauseen sind nahezu leer. Das Auswärtige Amt warnt aktuell vor Wasserknappheit in mehreren Regionen. Dort heißt es: „In den mittleren und südlichen Regionen Italiens, insbesondere auf Sizilien, herrscht aufgrund der aktuellen Wetterlage sowie ausbleibender Regenfälle bereits seit einigen Wochen erheblicher Wassermangel. Die italienischen Behörden haben deshalb Dürre-Warnungen für betroffene Regionen Italiens ausgegeben und auf der Webseite von ISPRA veröffentlicht.“

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Nicht nur auf Sizilien herrscht Alarmstufe Rot, auch auf Sardinien, in Rom, Kampanien oder in den Abruzzen werden weitere Rekordwerte und enorme Hitze erwartet. In Apulien starben bereits fünf Menschen an den Folgen der Extremtemperaturen.

Weiter östlich ächzen die Menschen in Griechenland ebenfalls unter der Hitze. Der griechische Zivilschutz warnt für viele Teile des Landes zudem vor extrem hoher Waldbrandgefahr am Wochenende.

Nicht nur die Akropolis in Athen und andere beliebte Altertümer bleiben über die Mittagsstunden geschlossen. Angestellte von Lieferdiensten, Bauarbeiter und die Beschäftigten in der Landwirtschaft müssen dann die Arbeit einstellen.

Auf der aktuellen Risiko-Landkarte sind Teile der Insel Euböa, der Süden und Osten der Halbinsel Peloponnes sowie die Region rund um die Hauptstadt Athen tiefrot gefärbt. Auch auf Kreta, im Westen der Peloponnes und auf ostägäischen Inseln wie Lesbos, Chios und Samos soll die Gefahr dann sehr hoch sein - für dort wird die zweithöchste Warnstufe orange angezeigt.

Die Menschen werden zur Vorsicht angehalten - jedes Grillen, eine weggeworfene Zigarette oder ein unachtsamer Funke kann Brände verursachen, wie das Ministerium für Bürgerschutz warnte.

Ein ähnliches Bild bietet sich in der Türkei. In der Metropole Istanbul waren es schon am Morgen 36 Grad. Die Behörden riefen die Menschen dazu auf, sich tagsüber in Innenräumen aufzuhalten. Tierschützer erinnerten daran, Wasser für die vielen Straßentiere rauszustellen.

Mit der Hitze steigt auch hier die Waldbrandgefahr. In der Urlaubsregion Antalya seien Einsatzkräfte in drei Gemeinden aus der Luft und am Boden gegen Brände im Einsatz, schrieb die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu.

Heftige Brände gibt es auch in der Provinz Karabük. Seit drei Tagen werde dort gegen die sich mit dem Wind ausbreitenden Brände vorgegangen, so Anadolu. 14 Dörfer seien bisher vorsorglich evakuiert worden. Auf Bildern waren Rauchschichten zu sehen, die den Himmel teilweise komplett verdeckten. Laut Innenminister Ali Yerlikaya wurden die ebenfalls von schweren Bränden getroffenen Provinzen Izmir und Bilecik zum Katastrophengebiet erklärt. In Eskisehir kamen zehn Menschen ums Leben - fünf davon Waldarbeiter, fünf vom Katastrophenschutz.

Finnland stellt neuen Hitzerekord auf

Nicht nur der Süden schwitzt. Ganz oben im hohen Norden hat Finnland einen neuen Hitzerekord aufgestellt: Mit 14 Tagen über 30 Grad Celsius am Stück überbot das nordische Land einen seit 1972 bestehenden Rekord, wie das finnische Meteorologische Institut am Freitag mitteilte. Es handele sich um den längsten Zeitraum mit Temperaturen oberhalb von 30 Grad seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1961, erklärte das Institut im Onlinedienst X.

Der Klimawandel durch die menschengemachte Erderwärmung führe zu häufigeren und längeren derartigen Hitzewellen in der Region, sagte der Meteorologe Ville Siiskonen vom Meteorologischen Institut der Nachrichtenagentur AFP.

Im vergangenen Jahr hatte es in der Region Lappland, die sich über Teile Nordfinnlands, Norwegens und Schwedens erstreckt, den heißesten Sommer seit 2000 Jahren gegeben.