Vorfall an SchuleLehrerin zeigt Disney-Film im Unterricht – nun ermitteln die Behörden gegen sie

Menschen demonstrieren am 12. März 2022 in St. Petersburg in Florida gegen das „Don't say gay“-Gesetz.

Ein Anti-LGBTQ-Gesetz in Florida sorgt immer wieder für Proteste, wie hier im März 2022. 

Das Zeigen eines Disney-Films während des Unterrichts hat für eine junge Lehrerin Folgen. Die Behörden ermitteln.

Im US-Bundesstaat Florida muss eine Lehrerin nun mit ernsten Konsequenzen rechnen. Der Grund: ein Disney-Film.

Jenna Barbee hatte ihren Schülerinnen und Schülern einen Film mit einer schwulen Figur gezeigt. Damit soll sie gegen das „Don't say gay“-Gesetz verstoßen haben. Dieses verbietet Unterricht über sexuelle Identitäten in Schulen. Im Frühjahr 2022 hatte Floridas republikanischer Gouverneur Ron DeSantis das umstrittene Gesetz unterzeichnet. 

Wegen Disney-Film: Behörden ermitteln gegen Lehrerin

Im Animationsfilm „Strange World“, den die Lehrerin laut „Guardian“ der fünften Klasse der Winding Waters School gezeigt haben soll, geht es um eine queere Romanze zwischen zwei Teenagern.

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Barbee habe ihren Schülerinnen und Schülern nach den Prüfungen eine Pause gönnen wollen, erklärte sie. Auf TikTok meldete sie sich zu Wort.

Sehen Sie hier das TikTok-Video von Jenna Barbee:

Dort berichtete sie, dass die Mutter einer Schülerin sie bei den Behörden gemeldet habe. Diese soll Medienberichten zufolge der rechten Gruppe „Moms of Liberty“ angehören. Die Gruppe fordere unter anderem Bücher mit „schmuddeligen“ Inhalten aus Bibliotheken zu entfernen.

Barbee erklärte, dass sie den Film nicht aufgrund der queeren Figuren ausgewählt habe, sondern weil das Thema des Films zum Schulstoff passe und eine positive Botschaft vermittele.

„Strange World“ ist ein sogenannter PG-zertifizierter Film. Dabei handelt es sich um eine Kennzeichnung, die das Anschauen eines Films unter elterlicher Begleitung empfiehlt. In der Schule, in der Barbee gerade im ersten Dienstjahr unterrichtet, sei das Zeigen eines solchen Films allerdings gestattet, wenn alle Schülerinnen und Schüler unterschriebene Einverständniserklärungen der Eltern haben. Laut Barbee sei dies der Fall gewesen.

Das „Don't say gay“-Gesetz sorgte bei „Disney“ bereits im vergangenen Jahr für Unmut. Der Konzern kritisierte die Pläne des republikanischen Gouverneurs DeSantis. Mit Folgen: Im April 2023 legte das Unternehmen Klage gegen den Gouverneur ein. Laut Disney führe der Politiker eine „gezielte Vergeltungskampagne“ gegen das Unternehmen. (ls)