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Corona-Wahnsinn in ChinaTäglich Millionen Infizierte, Tausende Tote: Deutsche Virologin schlägt Alarm

Chinas Null-Covid-Politik ist zu einer Null-Plan-Politik geworden: Nachdem das Land die Null-Covid-Politik vollends aufgegeben hat, gibt es dort täglich eine Million Infizierte, laut Schätzungen Tausende Tote. Auch in Deutschland wächst die Sorge – etwa vor neuen Varianten. 

Fast drei Jahre lang hat Chinas Staatspräsident, Xi Jinping, das Coronavirus gewissermaßen im Mikromanagement verwaltet: Ganze Städte wurden abgeriegelt, sobald wieder Infektionen aufgetreten sind, Fabriken standen still, Lockdowns wurden verhängt, es gab Zwangsquarantäne. Gegen das Virus wurde mit aller Härte vorgegangen – oft ohne Rücksicht auf Verluste. 

Doch das ist vorbei: Am 7. Dezember hat das riesige Land seine harte Null-Covid-Politik aufgehoben – und offiziell damit begründet, dass die Infektionen mit den neuen Omikron-Varianten nicht mehr so schwer verliefen. Doch mittlerweile ist aus der Null-Covid- eine Null-Plan-Politik geworden: Das Virus breitet sich ungehindert aus. Und hinterlässt eine Spur der Verwüstung, die auch deutsche Politikerinnen und Politiker sowie Virologinnen und Virologen in Sorge versetzt. 

China: Eine Million Neuinfektionen pro Tag, Tausende Tote

Schätzungsweise eine Million Neuinfektionen gibt es pro Tag in dem bevölkerungsreichsten Land. Das britische Forschungsinstitut Airfinity geht von derzeit täglich mehr als 5000 Corona-Toten aus. Die laufende Infektionswelle wird – so prognostizieren es ihre Modellrechnungen – im Januar und März zwei Höhepunkte erleben – mit geschätzten 3,7 Millionen beziehungsweise 4,2 Millionen Fällen am Tag. Offizielle Zahlen, die die Behörden in China veröffentlichen, kommen nicht annähernd in diese Nähe: Die Nationale Gesundheitskommission spricht von 3761 neuen Corona-Fällen mit Symptomen gegenüber 3030 am Vortag. Todesfälle werden nicht gemeldet. 

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Das führt zu massiver Kritik im Ausland: Nicht nur die Weltgesundheitsorganisation WHO zeigte sich besorgt, auch der US-Außenminister Antony Blinken forderte Peking am Freitag auf, Informationen bereitzustellen. Expertinnen und Experten sind ebenfalls alarmiert: Die Virologin Sandra Ciesek von der Universitätsklinik Frankfurt sieht die Gefahr neuer Varianten in China derzeit als erhöht an.

Corona-Wahnsinn in China: Virologin schlägt Alarm

Gegenüber der „FAZ“ sagte sie: „Je mehr Menschen sich mit dem Virus infizieren, desto eher können Mutationen entstehen. Deshalb steigt mit der gegenwärtigen Ansteckungswelle in China die Wahrscheinlichkeit, dass Corona mutiert.“ Seit dem Sommer gebe es keine Daten von Gensequenzierungen des Virus aus China mehr. „Deshalb wissen wir nicht, inwiefern Corona sich dort bereits verändert haben könnte.“

Sandra Ciesek, Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt sowie Professorin für Medizinische Virologie an der Goethe-Universität, warnt vor der aktuellen Ansteckungswelle in China.

Sandra Ciesek, Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt sowie Professorin für Medizinische Virologie an der Goethe-Universität, warnt vor der aktuellen Ansteckungswelle in China.

Deutsche Politikerinnen und Politiker forderten zuletzt einen Stopp der Flugverbindungen von und nach China: „Wir dürfen den Fehler von vor drei Jahren nicht wiederholen und sollten jetzt alle Flugverbindungen von und nach China sofort einstellen.“ Er warb dafür, die Flüge erst dann wieder zu erlauben, wenn sicher sei, dass keine „neue, gefährliche Mutation“, sagte etwa der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jürgen Hardt (CDU), dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Ciesek hält diese Forderung für wenig hilfreich. 

Die Virologin erläutert, dass Reisende auch über internationale Drehkreuze nach Deutschland kommen würden. Als sich die Omikronvariante in Südafrika ausgebreitet hatte, hätten derlei Verbote ebenfalls nicht viel ausgerichtet. „Sinnvoller wäre, Reisende aus China, die in Deutschland positiv getestet werden, um eine Probe zur Sequenzierung zu bitten“, so Ciesek. So könnte man vor Ort Informationen über mögliche Mutationen in China erlangen. (mg)