Heftige DiskussionCorona-Verweigerer: „Ist ja zum Glück nicht mein Problem...“

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Trotz Coronavirus waren die Restaurants und Kneipen in NRW am Montag gut besucht. 

von Stefanie Puk (puk)

Köln – Noch einmal zum Lauftreff? Eine große Familienfeier? Ein Bierchen im Park bei den frühlingshaften Temperaturen?

Trotz drastischer Einschränkungen des öffentlichen Lebens wollen viele Menschen in NRW trotz Coronavirus nicht auf den Kontakt zu ihren Mitmenschen verzichten − und gefährden damit andere (siehe Video oben).

Corona-Partys oder Corona-Ferien nennen es viele beinahe trotzig. Warum dieses Verhalten der Rheinländer asozial ist, kommentierte am Dienstag bereits ein EXPRESS-Redakteur (hier lesen Sie mehr). 

Alles zum Thema Corona

Armin Laschet appelliert an Corona-Verweigerer: „Bleiben Sie zu Hause“

Auch NRW-Ministerpräsident Armin Laschet mahnte kurz darauf in einem TV-Statement eindringlich: „Wir sehen, dass viele noch nicht die Botschaft verstanden haben: Bleiben Sie zu Hause.“ Nur so helfe man, das Virus einzudämmen und „Menschenleben zu retten“. 

„Es geht um Leben und Tod. So einfach ist das. und so schlimm“, fügte Laschet hinzu. 

Corona-Ferien: Heftige Diskussion bei Facebook − das sagen die Nutzer

Die Frage ist nicht, wie groß die Angst des Einzelnen vor einer Erkrankung ist, also auch nicht, wie sehr sich etwa eine 35-jährige, sportliche Frau von Covid-19 bedroht fühlt. Sondern wie es gelingen kann, die Risikogruppe der Über-60-Jährigen zu schützen.

Auch auf der Facebook-Seite des EXPRESS wird heftig über das Thema der Corona-Verweigerer diskutiert. 

„Die Uneinsichtigen wird man nur mit restriktiven Maßnahmen zur Vernunft zwingen können. Das ist eine sehr traurige, aber leider wahre Erkenntnis“, schreibt Lars K.

Tina T. hat am Dienstag eine Beobachtung gemacht, die mit dem sogenannten Social Distancing nicht viel zu tun hat: „Am Aachener Weiher wurde von einigen Kölnern die Grillsaison eröffnet.“ „Die Menschen werden solange draußen rum laufen, bis ein Verbot ausgesprochen wird“, befürchtet Jeannette F. 

„Diese Leute, die Corona-Ferien genießen, das ist die wahre Risikogruppe für alle“, ist Thomas S. sicher.

Einsichtig zeigt sich Norman K. zu den Maßnahmen der Regierung und kritisiert die Corona-Verweigerer: „Ich hab das anfangs auch auf die leichte Schulter genommen. Aber mittlerweile sehe ich die Sache ernst. Klar, das Wetter ist toll, der Frühling naht, trotzdem finde ich es nicht in Ordnung.“

Frank W. hofft, dass wir aus der Krise lernen können: „Spiegelbild der aktuellen Lage, egal wo, in welchen Bereichen... immer mehr Egoisten... überall... wir müssen wieder ein Gemeinschaftsgefühl entwickeln... das war vor Jahren anders... vielleicht ist diese Prüfung gerade lehrreich.“

„Ich gebe den Kölner und auch den anderen Städten noch bis zum Wochenende. Dann habt ihr auch die Ausgangssperre, so wie wir in Frankreich“, befürchtet Anke O.

Dagegen liest sich Isabel Z.s Kommentar zur Corona-Krise beinahe schon bockig: „Ist ja zum Glück nicht mein Problem... und solange ich zur Arbeit gezwungen werde, kann ich auch spazieren gehen.“

Kanzlerin Merkel hofft auf Einsehen der Bürger in der Corona-Krise

Kanzlerin Angela Merkel setzt in der Corona-Krise übrigens „darauf, dass es ein Einsehen bei den Bürgern gibt“, wie sie am Dienstag erklärte. Wer sich am Dienstagnachmittag in seiner Stadt (Köln, Düsseldorf, Bochum, etc.) noch umgesehen hat, der sieht diese Hoffnung wohl eher skeptisch. (sp mit dpa)