Der Dortmunder Kevin arbeitet als Callboy, auch auf Mallorca. In einem Interview hat er jetzt über Finanzielles gesprochen – aber auch darüber, was das für Frauen sind, die ihn buchen. Und wie ein Abend mit ihm aussieht.
Callboy aus DortmundSo viel verdient er auf Mallorca

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Der Dortmunder Kevin arbeitet auf Mallorca als Callboy.
Aktualisiert
Seit fünf Jahren arbeitet Kevin (41) nun schon als Callboy, nicht nur in seiner Heimat Dortmund, sondern weltweit. „Unabhängiger männlicher Gigolo“, so lautet die Jobbeschreibung auf seiner eigenen Webseite. „Buchbarer Escort für diskrete und exklusive Frauen und Paare.“
In einem Interview mit dem „Mallorca Magazin“ hat er nun beschrieben, was Kundinnen und Paare auf den Tisch legen müssen, um eine Nacht oder mehrere Tage mit ihm zu verbringen.
Während andere tagtäglich ins Büro fahren oder in eine Fabrik, um zu schuften, lässt sich Kevin für Sex und Annehmlichkeiten bezahlen. Wie kommt man in diese Branche? Die Trennung von seiner Freundin habe den Anstoß gegeben, erklärt er im Interview. „In den zwei Jahren danach hatte ich verschiedene Dates, unter anderem mit einer Frau, die schon Erfahrung mit Callboys hatte. Sie meinte, ich wäre perfekt für diesen Beruf, was mich zum Nachdenken gebracht hat.“
Und so kam Kevin, der als Glühtechniker im Rohrleitungsbau arbeitete, ins Grübeln. Die Frau, die er traf, hatte dann Kontakte zu einem Portal, das derlei Dienste anbot. Kevin bewarb sich dort, übernahm 2023 die Webseite und arbeitet nun als Callboy.
„Es sind sehr unterschiedliche Frauen, von 20 bis 80 Jahre alt“
Kevin erklärt, dass es nicht nur um Sex gehe bei den Treffen. Er unterscheidet bei seinen Diensten zwischen „Social-Time“ und „Sweet-Time“. „Social-Time heißt, gemeinsam essen zu gehen oder Zeit miteinander zu verbringen. Ein zweistündiges Social-Time-Date kostet um die 300 Euro, Sweet-Time hingegen 500 Euro. Letztere kann Sex beinhalten, aber das ist eher das Sahnehäubchen.“
Für ihn sei es wichtig, dass sich die Kundin wohlfühlt, sich begehrt fühlt, die Weiblichkeit genießt.
Wer sich Kevins Preisliste anschaut, sieht, dass dieser Service für die Frauen seinen Preis hat: Jede weitere Stunde „Sweet-Time“ kostet 150 Euro, und wer einen Tag mit Sex und Kevin verbringen will, muss schon 2000 Euro zahlen. Eine Woche schlägt mit 6000 Euro zu Buche.
Und wer bucht Kevin? „Es sind sehr unterschiedliche Frauen, von 20 bis 80 Jahre alt, viele sind verheiratet, doch sind etliche auch Singles“, erklärt der 41-Jährige. Manchmal wüssten gar die Partner Bescheid, zum Beispiel, wenn es im Bett nicht mehr läuft. „Dann sagen sie eben: ,Buch doch lieber einen Callboy, als dass du mir fremdgehst!‘“
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Auch auf Mallorca wird Kevin gebucht, zuletzt von einer Frau auf Cala Rajada. „Wir verhielten uns wie ein normales Paar. Dazu gehörte Händchen halten, umarmen, küssen ... gemeinsam am Strand spazieren, das ist alles situationsabhängig.“ Mallorca sei da einzigartig, habe etwas Romantisches. „Die Frau kommt dabei für alle Reisekosten auf, auch wenn es etwa nach Thailand oder Las Vegas geht.“
Das Setting auf Mallorca sei entspannter als in Deutschland. „Auf Mallorca kannst du in Cafés sitzen, in Bistros verweilen oder am Strand spazieren gehen. Diese Urlaubsstimmung macht die Begegnung besonders. Viele Frauen buchen mich genau deshalb lieber hier auf der Insel für ein Date im Urlaub.“
Und was läuft dann so im Bett? „Sie möchten berührt werden, Kuschelsex, manche ein wenig BDSM. Im Großen und Ganzen normaler Sex.“ Die Dienste würden vor allem von Frauen genutzt, die sich in der eigenen Partnerschaft nicht mehr als Frau wahrgenommen fühlten und nach Wertschätzung suchen.
Kevin selbst hat übrigens eine 52-jährige Partnerin, die zwei Kinder hat – auch das lasse sich mit dem Callboy-Job vereinbaren. „Wir haben unsere eigene Balance gefunden, und sie akzeptiert, was ich tue.“ (mg)