Schlammschlacht statt FederboasKarnevalstradition „Bloco da Lama“ lockt tausende Menschen an

Mit Schlamm bedeckte Jecken bei der traditionellen „Bloco da Lama“ Karnevalsparty.

Bei dem Schlamm-Karneval in der brasilianischen Kleinstadt Paraty feiern die Menschen im Matsch. Das Foto wurde am 20. Februar 2023 aufgenommen.

Brauner Matsch und dicker Schlamm statt aufwendige bunte Kostüme: In der Stadt Paraty feiern die Menschen Schlamm-Karneval.

Samba-Tänzerinnen und Tänzer laufen in prächtigen Kostümen durch die Städte: Das Land Brasilien in Südamerika ist für seine Karnevalsumzüge weltbekannt. Die brasilianische Stadt Paraty feiert den Karneval allerdings etwas anders.

Statt aufwendiger Verkleidungen greifen die Menschen dort zu Schlamm. Sie reiben sich damit ein, tanzen im Dreck und springen in den Schlamm! Dann ziehen sie durch die Stadt. Die Gruppe nennt sich „Bloco da Lama“.

„Bloco da Lama“: Schlamm-Karnevalsparty in Brasilien

Das Spektakel findet dort nun schon seit mehr als 35 Jahren statt. Mittlerweile reisen Menschen auch aus anderen brasilianischen Städten nach Paraty, um bei der Schlamm-Party dabei zu sein.

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Angefangen hat alles mit einer kleinen Gruppe von Freunden im Jahr 1986. Die Teenager hatten sich damals beim Wandern in einem Mangroven-Wald zum Schutz vor Moskitos mit dem Schlamm eingeschmiert – und sind danach durch die Stadt gelaufen.

Andere fanden das toll und schlossen sich in den darauffolgenden Jahren an. Heute gefällt das aber nicht allen Bewohnerinnen und Bewohner von Paraty. Denn die Feiernden hinterlassen ganz schön viele Schlammspuren in den denkmalgeschützten Gassen der 500 Jahre alten Stadt.

In manchen Jahren haben die Behörden den Gang durch die historischen Gassen sogar verweigert. Davon haben sich die Menschen jedoch nicht irritieren lassen: Gefeiert hat das Partyvolk dann am Strand von Paraty.

Der Name der Gruppe, „Bloco de Lama“, bedeutet auf Deutsch so etwas wie Schlammblock. Die schlammige Party findet jedes Jahr zu Karneval in der Nähe der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro statt. (dpa/eg)