Das Feuer bricht in einer Lagerhalle im Hafen aus. Gasbehälter explodieren. Brennende Trümmerteile setzen Grünflächen und Gebäude in Brand.
Rauchwolke über HamburgVerletzte nach Explosion im Hafen
Eine schwarze Rauchwolke steigt in den Himmel, meterhohe Flammen lodern, dumpfe Explosionen sind zu hören.
Ein Großbrand im Hamburger Stadtteil Veddel südöstlich der Innenstadt beschäftigt auch am Dienstagmorgen (26. August) noch Hunderte Feuerwehrleute. Die Löscharbeiten sind kompliziert.
Wie lange die Löscharbeiten dauern werden, ist derzeit unklar. „Wir werden hier noch mehrere Stunden im Einsatz sein“, sagte Feuerwehrsprecher Lorenz Hartmann bereits am Montagabend.
Die Feuerwehr habe Unterstützung angefordert. Wasserwerfer waren schon am Abend vorgefahren. Auch die Flughafenfeuerwehr wurde hinzugerufen. Die Auswirkungen des Feuers, das am Montagnachmittag in einer Lagerhalle ausbrach, waren am Abend unklar.
Inzwischen gibt es erste Informationen. Demnach wurden bei dem verheerenden Großbrand insgesamt fünf Menschen verletzt. Einer davon schwebt den Angaben zufolge in Lebensgefahr, ein zweiter ist schwer verletzt worden. 25 Menschen wurden aus dem Gefahrenbereich gebracht.
Acht von ihnen waren auf einem Parkplatz eingeschlossen und konnten nur mit einem Boot über Wasser weggebracht werden. Die Sachschäden in dem Hafengebiet dürften den Bildern nach verheerend sein.
Trümmerteile trafen Einsatzfahrzeuge
Ein Augenzeuge, der in einer angrenzenden Halle arbeitete, sagte: „Ich bin rausgerannt. Ich habe das erst gar nicht richtig realisiert.“ Er habe den Rauch gesehen. Dann sei geschrien worden. „Und dann flogen schon die Trümmer.“
Der Einsatz war für die Feuerwehr zeitweise schwierig: Trümmerteile trafen Einsatzfahrzeuge, wie Sprecher Hartmann am Brandort sagte. Die Einsatzkräfte hätten sich daraufhin mehrere Hundert Meter zurückgezogen.
Den Brand ausgelöst haben soll ein Fahrzeug. Warum es in Brand geriet, war am Abend nicht bekannt. Das Fahrzeug stand in einer Lagerhalle, die später in Flammen stand. Mehrere Druckgasbehälter, mutmaßlich mit Lachgas gefüllt, explodierten. Die brennenden Teile hätten dann weitere Brände in benachbarten Gebäuden und auf Grundstücken ausgelöst, wie Sprecher Hartmann sagte.
Kilometerlanger Stau auf der Autobahn
Pendler wurden von dem Großbrand überrascht. Die angrenzende Autobahn 1, die üblicherweise stark frequentiert wird, musste stellenweise gesperrt werden. Der Verkehr stockte auf bis zu zwölf Kilometern.
Trümmerteile seien bis auf die nahegelegene A1 geflogen, sagte Hartmann. Dadurch wurde auch eine Person verletzt, die vom Rettungsdienst in eine Klinik gebracht worden sei.
Die brennenden Teile hätten auch Gras und Böschung in Brand gesetzt. Auf der Autobahn A7, die westlich der A1 verläuft, stockte der Verkehr.

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Der Abschnitt der Autobahn A1 in Hamburg-Moorfleet ist nach der Räumung durch Polizei und Feuerwehr frei von Autos.
Auf den Fernverkehr der Deutschen Bahn wirkt sich der Brand dagegen nicht aus, wie eine Unternehmenssprecherin auf Anfrage mitteilte.
Gefragt nach den Auswirkungen auf den Hafenbetrieb teilte die Hafenverwaltung HPA mit, dass die Seeschifffahrt nicht betroffen sei. In dem Hafengebiet sind üblicherweise keine Containerriesen unterwegs; die vier Containerterminals liegen weiter westlich. Für die Binnen- und Hafenschifffahrt seien Sperren für die Bereiche Norderelbe, Spreekanal und Peutekanal eingerichtet worden, teilte eine HPA-Sprecherin mit. Zudem wurde ein Bereich der Hafenbahn gesperrt, die Güter durch den Hafen transportiert.
Der Hamburger Kupferhersteller Aurubis sperrte einen Teil seines großen Werksgeländes, der an den Brand grenzte, wie ein Unternehmenssprecher sagte. Die Werksfeuerwehr des Unternehmens habe die Löscharbeiten unterstützt. (dpa)