Riesen-Enttäuschung in Köln! Der Plan, einen der schlimmsten Schandflecken am Dom für Millionen aufzuhübschen, ist geplatzt.
Kölner Ekel-TunnelMillionen-Plan geplatzt – warten bis 2043

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Blick auf den Tunnel Johannisstraße (links) und den Tunnel Trankgasse.
Das ist ein harter Schlag für alle Kölnerinnen und Kölner! Die millionenschweren Pläne für die Neugestaltung eines der berüchtigtsten Orte rund um den Dom sind vom Tisch – und das für eine lange, lange Zeit.
Es geht um den rund 100 Meter langen Tunnel Johannisstraße direkt unter den Gleisen des Hauptbahnhofs, der Breslauer Platz und Philharmonie verbindet. Jahrelang war die Unterführung ein echter Schandfleck, in dem es oft widerlich nach Urin und Fäkalien roch. Auch Taubenkot war und ist ein Dauerproblem. Damit sollte eigentlich Schluss sein.
Für satte 5,5 Millionen Euro sollte der Tunnel nach den Plänen von Architektin Ute Piroeth und Künstler Wolfgang Rüppel aufwendig verschönert werden, unter anderem mit einem besonderen Ornamenten-Boden. Doch daraus wird jetzt nichts!
Der Grund: Die Deutsche Bahn machte der Stadt einen dicken Strich durch die Rechnung. Denn die Bahn muss ihre maroden Brückenbauwerke über dem Tunnel erneuern – und hat ihre Pläne komplett über den Haufen geworfen. Die Folge ist ein jahrelanger Stillstand. Es könnte sogar bis 2043 dauern, bis die ursprünglichen Pläne umgesetzt werden können.
Das Problem: Die Bahn hat festgestellt, dass der benachbarte Tunnel Trankgasse in einem noch schlechteren Zustand ist. Ein Bahn-Sprecher teilte mit: „Die Eisenbahnbrücken oberhalb der Johannisstraße haben ihrem Zustand nach eine signifikant längere Lebensdauer als die Konstruktionen der Trankgasse und werden erst nach der Trankgasse erneuert.“
Und selbst die Sanierung der Trankgasse wird zur Geduldsprobe. Weil hier ein kompletter Neubau nötig ist, sei eine Umsetzung „vor 2030 nicht realistisch“. Für den Tunnel Johannisstraße heißt das Warten, Warten, Warten.
Kölner Tunnel bleibt jahrelang Baustelle im Wartestand
Laut Stadt Köln plant die Bahn eine Erneuerung an der Johannisstraße nun „frühestens ab etwa 2040“. Bis dahin bleibt der Tunnel also eine Baustelle im Wartestand.
Immerhin: Ganz untätig will die Stadt nicht bleiben. Der „ambitionierte Entwurf“ der Architektin wurde eingedampft. Jetzt soll es eine kleine Lösung geben, um die Situation zu verbessern. „Gerade die Nischen zwischen den Brückenpfeilern sind besonders anfällig für Verschmutzungen“, so die Stadt. Eine gestaltete Wand soll die Ekel-Ecken nun verdecken.

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Auch Tauben sind in der Unterführung ein Problem.
Ob die großen 5,5-Millionen-Pläne jemals wieder aus der Schublade geholt werden, ist mehr als fraglich. Die Stadt sagt, man müsse die Situation „erneut prüfen“, wenn die Bahn in ferner Zukunft fertig ist. Eine klare Zusage klingt anders.
Architektin Ute Piroeth zeigt sich trotzdem kämpferisch: „Es wäre schon erfreulich, wenn dieser Schandfleck verbessert würde.“ Sie würde sich schon freuen, wenn wenigstens die abgespeckte Variante umgesetzt wird. Der Rat soll noch dieses Jahr darüber entscheiden. Wenn es grünes Licht gibt, könnte 2026/2027 gebaut werden. (red)