Schweres Unglück in Berlin17-Jährige stürzt bei Abi-Feier durch Glaskuppel und stirbt

Ein Rettungswagen der Berliner Feuerwehr fährt mit Blaulicht zum Einsatz.

Ein Rettungswagen der Berliner Feuerwehr fährt mit Blaulicht zum Einsatz. Eine 17-Jährige ist bei einer Abiturfeier in Berlin-Neukölln nach Angaben eines Polizeisprechers durch eine Plexiglaskuppel gestürzt und tödlich verletzt worden.

Eine Jugendliche ist bei einer Abschlussfeier in Berlin bei einem Unfall ums Leben gekommen.

Eine 17-jährige Jugendliche ist bei einer großen Abiturparty in Berlin durch ein Dach gestürzt und tödlich verletzt worden. Der Unfall ereignete sich nach Angaben der Polizei in der Nacht zu Montag (3. Juni 2023) in einem Nebengebäude des großen Hotels Estrel an der Sonnenallee im Bezirk Neukölln. Die 17-Jährige und ein weiterer ebenfalls 17-jähriger Abiturient kletterten demnach bei der Feier auf ein Flachdach des Gebäudes, brachen durch eine größere Lichtkuppel aus Kunststoff und fielen acht Meter tief.

Sanitäter brachten beide Jugendlichen in Krankenhäuser. Das Mädchen starb den Angaben zufolge an ihren Verletzungen, wie eine Polizeisprecherin sagte. Hinweise auf ein Fremdverschulden gebe es nicht.

Berlin: Mädchen verunglückt tödlich bei Abschlussfeier

Der Notruf bei der Feuerwehr wegen zwei schwer verletzter Menschen ging um 1.28 Uhr ein, wie ein Sprecher sagte. Mit vier Rettungswagen und zwei Notärzten traf die Feuerwehr kurz darauf am Unfallort ein. Bei dem lebensgefährlich verletzten 17-jährigen Mädchen hätten bereits Helfer vor Ort mit Maßnahmen zur Wiederbelebung begonnen. Eine Notärztin habe das dann fortgesetzt.

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Die Jugendliche sei in ein Krankenhaus, der ebenfalls verletzte Begleiter in ein anderes Krankenhaus gebracht worden. Fünf weitere Menschen, Jugendliche und Erwachsene, hätten unter Schock gestanden und seien betreut worden. Um sie habe sich schließlich die Notfallseelsorge gekümmert.

Berlin: Mädchen stürzte durch Glaskuppen 

Wie es genau zu dem Sturz kam, sei noch nicht abschließend geklärt, sagte eine Polizeisprecherin am Morgen. Auf das Flachdach seien die Abiturienten vom Rosa-Luxemburg-Gymnasium in Berlin-Pankow nach ersten Erkenntnissen über eine Leiter gekommen. Sie stürzten dann gleichzeitig durch die Kuppel. Der zweite Jugendliche fiel vermutlich auf einige Behälter in einem Nebenraum des Partysaals, die seinen Sturz bremsten. Möglicherweise waren es Mülltonnen, so die Polizei. Sofort seien viele Helfer dazu geeilt und hätten geholfen, darunter auch Erwachsene von der Schule und Hotelmitarbeitende.

Eine 17-Jährige ist in der Nacht bei einer Abifeier durch eine Kunstoffglaskuppel gestürzt und dabei tödlich verletzt worden.

Eine 17-Jährige ist in der Nacht bei einer Abifeier durch eine Kunstoffglaskuppel gestürzt und dabei tödlich verletzt worden.

Berlins Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) zeigte sich sehr betroffen. „Ich bin tief bestürzt über diesen Unglücksfall. Meine Anteilnahme gilt der Familie, den Angehörigen und der Schulgemeinschaft. Die genauen Umstände müssen nun aufgeklärt werden“, sagte die Senatorin am Montagmorgen der Deutschen Presse-Agentur.

Das große Hotel Estrel hat neben einigen Hundert Zimmern auch mehrere große Veranstaltungsräume, zum Teil in Nebengebäuden. Bekannt ist das Hotel auch durch Konzerte und Shows, bei denen Doppelgänger bekannter Weltstars auftreten.

Mehrere Hundert Schülerinnen und Schüler bei Abifeier in Neukölln

An der Feier in weiter hinten gelegenene Seitengebäuden sollen nach einem Bericht der „B.Z.“ mehrere hundert Schüler des Gymnasiums teilgenommen haben. Gleichzeitig feierten am Sonntagabend laut Polizei die Abiturienten einiger anderer Schulen parallel.

Am Montagmorgen erinnerte nur noch ein Aufsteller mit einem Emblem des Rosa-Luxemburg-Gymnasium und dem Hinweis „Abi RLG 2023“ und Pfeilen zum Ort der Party an das Geschehen. Ansonsten war alles ruhig. Die Veranstaltungsräume und das Dach, auf dem es um Unfall kam, waren nicht aus der Nähe zu sehen.

Die Polizei ermittelt wie üblich in solchen Fällen wegen eines unnatürlichen Todesfalls. Mit Rücksicht auf die Familie des toten Mädchens sollte es aber keine weiteren Informationen zu den beteiligten Personen und zu konkreten Details des Ablaufs geben.(dpa)