Unglaubliche BilderAuto explodiert an Grenzübergang – „höchste Alarmbereitschaft“

Trümmer und Gepäckstücke liegen auf dem Zollplatz am Grenzübergang Rainbow Bridge zwischen den USA und Kanada.

Trümmer und Gepäckstücke liegen auf dem Zollplatz am Grenzübergang Rainbow Bridge. Der Grenzübergang zwischen den USA und Kanada wurde geschlossen, nachdem ein Fahrzeug an einem Kontrollpunkt auf einer Brücke in der Nähe der Niagara Fälle explodiert war.

Mitten in der reiseintensivsten Zeit des Jahres schockt die Explosion eines Autos an der Grenzen zwischen den USA und Kanada. Die Angst vor Terror ist zunächst groß. Zwar geben die Behörden bald Entwarnung. Doch Bilder des Vorfalls sind so spektakulär, dass sich viele Fragen aufdrängen.

Ein Auto rast in den USA auf einen Grenzübergang zu, fliegt zig Meter durch die Luft und geht in Flammen auf: Die rätselhafte Fahrt des Wagens und seine Explosion an der Grenze zwischen den USA und Kanada hat vorübergehend Furcht vor einem Terroranschlag ausgelöst.

Erst Stunden nach dem Vorfall unweit der weltberühmten Niagarafälle am Mittwochmittag (22. November 2023, Ortszeit) gaben die Behörden weitgehend Entwarnung: Man gehe derzeit nicht von einem terroristischen Hintergrund aus, sagte die Gouverneurin des US-Bundesstaats New York, Kathy Hochul. Allerdings seien zwei Insassen des Autos ums Leben gekommen, ein Grenzbeamter habe leichte Verletzungen erlitten. Aufnahmen des spektakulären Vorfalls legen den Schluss nahe, dass leicht noch Schlimmeres hätte passieren können.

Auto explodiert an US-Grenze zu Kanada – kein Terrorverdacht

Die Explosion ereignete sich einen Tag vor dem in Nordamerika als Thanksgiving bekannten Erntedankfest. Es ist das wichtigste Familienfest in den USA – und die Tage rund um den Feiertag am Donnerstag sind die reiseintensivste Zeit des Jahres.

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„Der Stresspegel ist bereits hoch. Wir sind seit dem 7. Oktober in erhöhter Alarmbereitschaft“, sagte Gouverneurin Hochul mit Blick auf das beispiellose Massaker der Hamas-Terroristen in Israel und die weltweiten Reaktionen auf die Entwicklungen im Nahen Osten. Auch in den USA hatte die Bundespolizei FBI in diesem Zusammenhang vor einer erhöhten Terrorgefahr gewarnt. Deshalb sei es ihr wichtig gewesen, die Menschen erst einmal zu beruhigen, so Hochul.

Der Vorfall ereignete sich in der Stadt Niagara Falls an der Rainbow Bridge – einer Brücke, die Kanada und die USA verbindet. Aufnahmen von Überwachungskameras zeigen eine fast schon unglaubliche Szene: Das Auto rast auf der US-Seite mit Hochgeschwindigkeit auf den Grenzübergang zu, gerät auf den Mittelstreifen und wird auf spektakuläre Weise in die Luft katapultiert. Dabei überfliegt es einen Zaun und explodiert – nach etlichen Metern in der Luft – bei der Landung. „Wenn Sie dieses Video sehen, wird Ihnen die Kinnlade herunterfallen“, sagte Hochul.

Hier die Aufnahmen des Vorfalls ansehen:

Die Gouverneurin betonte, es sei offen, ob der Fahrende absichtlich in diesem Tempo auf den Grenzübergang zugefahren sei. Deshalb wolle sie auch nicht von einem Unfall sprechen. Zur Identität der beiden Insassen, die nur noch tot geborgen werden konnten, machten die Behörden zunächst keine Angaben. Die „New York Times“ berichtete unter Berufung auf Quellen bei der Polizei, der Fahrer sei vermutlich ein regelmäßiger Spieler im Kasino gewesen, der häufig die Grenze zwischen den USA und Kanada überquert und keine kriminelle Vergangenheit gehabt habe. In der Region gibt es etliche Kasinos.

Die Rainbow Bridge ist nicht weit von den Niagarafällen entfernt, Touristen können sie zu Fuß überqueren. Von dort aus bietet sich eindrucksvoller Blick auf die Wasserfälle. Die Brücke ist auch für Autos geöffnet, sowohl auf der kanadischen als auch auf der US-Seite befinden sich größere Grenzübergänge.

Nach dem Vorfall ergriffen die Behörden etliche Sicherheitsvorkehrungen. Mehrere Grenzübergänge zwischen Kanada und den USA wurden zwischenzeitlich geschlossen, auch der Zugverkehr zwischen dem US-Bundesstaat New York und Kanada wurde eingestellt. US-Präsident Joe Biden wurde über den Vorfall unterrichtet. Der kanadische Premierminister Justin Trudeau sagte im Parlament: „Wir nehmen das außerordentlich ernst.“ (dpa)