Nach Bidens Krebs-DiagnoseTrump spricht von Vertuschung: „Es gibt Dinge, über die die Öffentlichkeit nicht informiert wurde“

Nach Bekanntwerden von Joe Bidens Krebsdiagnose hatte sich Donald Trump noch voller Anteilnahme gezeigt. Jetzt spricht er von Vertuschung.

Die Krebsdiagnose des ehemaligen US-Präsidenten Joe Biden (82) hatte weltweit für Anteilnahme gesorgt – auch bei Donald Trump (78). Der amtierende US-Präsident hatte umgehend reagiert und sich „betrübt über die jüngste medizinische Diagnose von Joe Biden“ gezeigt.

Ein mitfühlender Donald Trump? Lange hat das nicht gedauert. Kaum 24 Stunden später spricht Trump von „Vertuschung“. Er sei „überrascht“, dass die Öffentlichkeit „nicht schon viel früher“ über den Zustand seines Vorgängers informiert worden sei, sagte Trump am Montagabend (19. Mai, Ortszeit) vor Journalisten im Weißen Haus. Mit Blick auf die aggressive Form von Bidens Prostatakrebs wies er darauf hin, dass es „lange dauert, bis man in diese Situation kommt, bis man ein neuntes Stadium erreicht“.

Joe Biden: Krebs hat bereits gestreut

Mit dem Hinweis, dass Tests während Bidens Amtszeit Anzeichen der Krankheit hätten aufzeigen müssen, fügte Trump hinzu: „Wenn man sich das anschaut, ist es derselbe Arzt, der gesagt hat, Joe sei kognitiv in Ordnung.“ Weiter sagte Trump: „Es gibt Dinge, über die die Öffentlichkeit nicht informiert wurde.“

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Nach Angaben von Bidens Büro wurde bei dem 82-Jährigen Prostatakrebs diagnostiziert, der bereits in die Knochen gestreut hat. Bei einer frühzeitigen Diagnose ist Prostatakrebs gut behandelbar. Allerdings ist Bidens Erkrankung offensichtlich schon weit fortgeschritten, da sich Metastasen in den Knochen gebildet haben. Zudem ist er besonders aggressiv: Wie sein Büro am Sonntag mitteilte, ist Biden an einem Karzinom mit einem Gleason-Score von 9 auf einer zehnstufigen Skala erkrankt.

Zeitgleich mit Bidens Krebsdiagnose wurden in den USA erneut Fragen zum Gesundheitszustand des 82-Jährigen während seiner Präsidentschaft aufgeworfen. Befeuert wurden sie zum einen am Samstag durch die Veröffentlichung einer Aufnahme von 2023, in dem Biden wichtige Daten aus seinem Leben offenbar entfallen sind.

In einem am Dienstag erscheinenden Buch zweier Journalisten mit dem Titel „Original Sin“ („Erbsünde“) wird zudem beschrieben, wie das Weiße Haus der Welt die zunehmenden Schwächen des damaligen Präsidenten verschwieg. (AFP/susa)