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„Artemis“-ProgrammDeutscher fliegt mit zum Mond

Ob Astronaut Alexander Gerst bei dem Mond-Projekt dabei sein wird, ist noch nicht sicher (Archivfoto).

Ob Astronaut Alexander Gerst bei dem Mond-Projekt dabei sein wird, ist noch nicht sicher (Archivfoto).

Gerst oder Maurer? Gemeinsam mit den USA will Europa zum Mond fliegen.

Ein deutscher Astronaut soll im Rahmen des „Artemis“-Programms der US-Raumfahrtbehörde Nasa in einigen Jahren Richtung Mond fliegen.

Das kündigte der Chef der europäischen Raumfahrtbehörde Esa, Josef Aschbacher, am Rande der Esa-Ministerratskonferenz in Bremen an.

„Ich habe entschieden, dass die ersten Europäer, die auf einer Mondmission fliegen werden, Esa-Astronauten deutscher, französischer und italienischer Nationalität sein werden.“

Zuerst sei Deutschland an der Reihe. Wer genau mit zum Mond darf, sagte Aschbacher nicht. Die deutschen Esa-Astronauten Alexander Gerst (49) und Matthias Maurer (55) haben beide mehrfach betont, wie gerne sie zum Mond fliegen würden. Bis zur geplanten Mission wird es allerdings noch Jahre dauern - wenn sie überhaupt zustande kommt.

Seit März 2023 leitet Gerst die Abteilung „Astronaut Operations“ am Europäischen Astronautenzentrum in Köln.

Die USA wollen mit dem „Artemis“-Programm wieder Astronauten zum Mond bringen. In der ersten Jahreshälfte 2026 sollen vier US-Astronauten bei der rund zehntägigen Mission „Artemis 2“ den Mond umrunden. 2027 sollen bei „Artemis 3“ nach mehr als einem halben Jahrhundert wieder Astronauten auf dem Mond landen. „Artemis 4“ ist bisher für 2028 anvisiert, Experten rechnen allerdings mit Verschiebungen - erst ab dieser Mission könnte ein Deutscher mit dabei sein.

US-Präsident Donald Trump, der das kostspielige Programm einst selbst ins Leben rief, könnte es allerdings vorher kippen. Denn mittlerweile blickt Trump Richtung Mars. Gemunkelt wird, dass er die eigens für „Artemis“ entwickelte „S.L.S.“-Rakete einstampfen könnte. Mit ihr sollen zentrale Elemente der geplanten „Gateway“-Mondstation und die Crews in Mondnähe kommen.

Drei Mond-Tickets für Europa

Die europäische Raumfahrtbehörde Esa ist am „Artemis“-Programm beteiligt. Sie liefert mit dem im Bremer Airbus-Werk gefertigten europäischen Servicemodul eine wichtige Komponente des „Orion“-Raumschiffs, das die Astronauten in die Mondumlaufbahn bringen soll.

Gemeinsam wollen die Raumfahrtbehörden auch die Mondstation bauen. „Gateway“ soll den Mond umkreisen, ähnlich wie die ISS die Erde. (dpa)