Nach Amokfahrt in TrierPolizei: Fahrer rauchte Zigarette und grinste Beamte an

Trier Polizisten

Polizisten sind nach der Todesfahrt von Trier am 1. Dezember 2020 im Einsatz.

Trier – Nach der Amokfahrt in Trier hat der Täter nach Angaben der Polizei das Auto abgestellt und eine Zigarette geraucht. Polizisten hätten den 51-Jährigen stehend am Heck des Wagens angetroffen, berichtete der Polizeivizepräsident von Trier, Franz-Dieter Ankner.

Anlass war die Sondersitzung des Innenausschusses des rheinland-pfälzischen Landtags in Mainz. „Dort sah er den Einsatzkräften grinsend entgegen.“ Die Beamten hätten ihn dann überwältigt und festgenommen.

Die Polizei hatte in dem Auto scharfe Munition gefunden. Es sei aber bislang keine dazu passende Waffe entdeckt worden, berichtete der Polizeivizepräsident.

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Weil sich Kartons in dem Wagen befanden, seien Sprengstoffexperten eingeschaltet worden, die dann aber Entwarnung gegeben hätten. Es gebe weiterhin keine Hinweise auf Mittäter oder Unterstützer für die Tat.

Nach Ankners Worten gilt der in Trier geborene 51-Jährige als Einzelgänger. Er sei kinderlos und ledig. Der Deutsche sei nach den bisherigen Erkenntnissen arbeitslos und zuletzt auch ohne festen Wohnsitz gewesen. Er habe offenbar in dem Wagen übernachtet.

Es habe keine Einträge in polizeiliche Register oder die des Staatsschutzes gegeben. Der Geländewagen, der für die Tat benutzt wurde, sei dem Mann von einem Bekannten aus Gefälligkeit überlassen worden, sagte der Polizeivizepräsident.

Trier: Neun Wochen altes Baby unter den Todesopfern, auch Vater stirbt

Nach der Attacke mit einem Geländewagen hatte die Polizei zuvor neue Angaben zu dem getöteten Baby gemacht.

Wie die Polizei in der Nacht zum Mittwoch mitteilte, war das Baby nicht neun Monate alt, sondern erst neuneinhalb Wochen. Auch der 45 Jahre alte Vater des Babys kam demnach ums Leben. Die Mutter des kleinen Mädchens sowie ein weiterer eineinhalbjähriger Sohn der Familie wurden verletzt in ein Trierer Krankenhaus eingeliefert.

Trier Trauer

Menschen in Trier trauern nach der Todesfahrt in der Fußgängerzone um die Opfer.

Bei den drei weiteren Toten handelt es sich nach Polizeiangaben um Frauen im Alter von 25, 52 und 73 Jahren. 15 weitere Menschen wurden zum Teil lebensgefährlich verletzt.

Trier: Autofahrer rast in Fußgängerzone und tötet mehrere Menschen

Am Dienstagnachmittag (01.12.) war ein Autofahrer mit einem geliehenen Geländewagen durch die Trierer Fußgängerzone gerast und hatte wahllos Menschen angefahren.

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Der tödliche Vorfall geschah am Dienstag (1. Dezmeber) in der Trierer Innenstadt, ganz in der Nähe der Porta Nigra. Im Hintergrund sind Polizei- und Rettungskräfte zu sehen, die den Tatort sichern und Verletzte versorgen.

Rückblick: In Trier ist am Dienstagnachmittag ein Auto mit hohem Tempo durch die Fußgängerzone gefahren und hat mehrere Menschen angefahren.

Trier: Behörden geben Details von Todesfahrt bekannt

Dabei sind mindestens fünf Menschen getötet worden. Die Polizei informierte am Dienstagabend bei Twitter über ein weiteres Todesopfer, zuvor war von vier Toten die Rede.

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Einsatzkräfte der Polizei sind am Dienstag (1. Dezember) nahe der Fußgängerzone in Trier im Einsatz, in der ein Auto mehrere Menschen erfasst und nach ersten Erkenntnissen zwei von ihnen tödlich verletzt hat

Vier Menschen hätten schwere Verletzungen erlitten, fünf erhebliche Verletzungen, und sechs Menschen seien leicht verletzt worden, das sagte der Innenminister von Rheinland-Pfalz, Roger Lewentz (SPD), in einer Pressekonferenz am Abend.

Trier: Erste Informationen zum festgenommenen Fahrer

Bei seiner Festnahme habe sich der Mann gewehrt, sagten die Ermittler vor Journalisten. Sie gehen davon aus, dass es sich um einen Einzeltäter handelt. Bei der Tat sei der Mann betrunken gewesen. Er habe zuvor „nicht unerhebliche Mengen Alkohol genossen“, sagte der Oberstaatsanwalt Peter Fritzen bei einer Pressekonferenz. Bei ihm sei ein Atemalkoholwert von 1,4 Promille gemessen worden.

Ermittelt wird laut Staatsanwaltschaft wegen Mordes aus Heimtücke mit einem Auto als Waffe.

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Polizei und Rettungskräfte sichern die Fußgängerzone in Trier und helfen Verletzten. Dort fuhr am Dienstag (1. Dezember) ein Geländewagen mit hoher Geschwindigkeit entlang und erfasste mehrere Menschen.

Trierer Oberbürgermeister bricht in Tränen aus: „Es bot sich ein Bild des Grauens“

„Am Tatort bot sich ein Bild des Grauens“, sagte Leibe sichtlich geschockt in der Pressekonferenz vor Ort. „Es war einfach nur schrecklich.“ Er berichtete unter Tränen von einem Turnschuh, den er in der Innenstadt fand. „Das Mädchen dazu ist tot.”

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Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr sind am Dienstag (1. Dezember) nahe der Fußgängerzone in Trier im Einsatz, in der ein Auto mehrere Menschen erfasst und nach ersten Erkenntnissen zwei von ihnen tödlich verletzt hat.

Genaue Hintergründe sind jedoch vorerst noch unklar. Der Mann sei mit dem SUV durch eine Fußgängerzone gefahren und habe offenbar „wahllos“ Menschen angefahren, sagte der Sprecher des Polizeipräsidiums Trier, Karl-Peter Jochem. „Wir wissen nicht, warum er das gemacht hat.“ Zur Motivation könne man noch nichts sagen.

Trier: Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) entsetzt über den Vorfall

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) äußerte sich entsetzt über den tödlichen Vorfall mit einem Auto in Trier und die Zahl der Opfer. Innenminister Roger Lewentz (SPD) machte sich von Mainz auf den Weg zum Ort des Vorfalls nahe der Porta Nigra.

Auch die Bundesregierung hat mit Betroffenheit auf den tödlichen Vorfall reagiert. „Was in Trier geschehen ist, ist erschütternd“, erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert auf Twitter. „Die Gedanken sind bei den Angehörigen der Todesopfer, bei den zahlreichen Verletzten und bei allen, die in diesem Moment im Einsatz sind, um die Betroffenen zu versorgen.“(dpa/afp/mg)