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„Mitfahrt nicht garantiert“9-Euro-Ticket sorgt für Chaos, Bahnhöfe und Züge total überfüllt

Zum Start in das Pfingstwochenende sind viele Reisende mit dem 9-Euro-Ticket unterwegs. Das Foto vom 4. Juni 2022 zeigt Passagiere am Hauptbahnhof in Leipzig, die sich auf dem Gleis vor einer Regionalbahn nach Eisenach stauen.

Zum Start in das Pfingstwochenende sind viele Reisende mit dem 9-Euro-Ticket unterwegs. Das Foto vom 4. Juni 2022 zeigt Passagiere am Hauptbahnhof in Leipzig, die sich auf dem Gleis vor einer Regionalbahn nach Eisenach stauen.

Wer aktuell mit dem 9-Euro-Ticket durch Deutschland reist, braucht starke Nerven. Viele Bahnhöfe und Züge sind überfüllt. Teilweise müssen Passagiere zurückgelassen werden oder Bahnen wieder verlassen.

Pfingsten gilt als erster Härtest für Fahrgäste und Bahnpersonal zum Auftakt des 9-Euro-Tickets. Viele Reisende machen sich zurzeit auf den Weg in ein verlängertes Wochenende oder in den Urlaub.

In den kommenden Tagen wird großer Andrang an Bahnhöfen erwartet. Besonders am Pfingstmontag. Bereits jetzt staut es sich an den Gleisen und in den Zügen.

9-Euro-Ticket – Deutsche Bahn warnt: „Mitfahrt nicht garantiert“

„Mitfahrt kann nicht garantiert werden“, warnte auch die Bahn ab Freitagmittag in der DB-Navigator-App – dies gilt zumindest für einige Züge. Am Stuttgarter Hauptbahnhof etwa mussten Fahrgäste einen Zug wegen Überfüllung verlassen.

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Überschattet vom Zugunglück in Bayern hat mit dem Pfingstwochenende die erste größere Reisewelle mit dem 9-Euro-Ticket begonnen – mit zu teils dichtem Gedränge auf Bahnsteigen und in vollen Zügen.

9-Euro-Ticket und Pfingsten: Chaos am Hauptbahnhof in Berlin

So gab es beispielsweise am Berliner Hauptbahnhof am Samstagmorgen einen großen Andrang auf die Regionalbahnen Richtung Ostsee nach Stralsund und Rostock. Es kam zu Verspätungen.

Auf der Strecke von Berlin nach Rostock konnte ein Zug nicht weiterfahren, weil ein Mann eine Türsperrung verursacht hatte. Die Hälfte der Besatzung musste den Zug verlassen, schrieb die „Berliner Morgenpost“.

Bundespolizisten und Polizistinnen waren verstärkt auf den Bahnsteigen unterwegs. Es sei eine hohe Zahl von Reisenden zu verzeichnen, sagte ein Sprecher der Bundespolizeidirektion Berlin. Wegen des 9-Euro-Tickets werde eine besonders hohe Auslastung der Züge erwartet.

Über Pfingsten herrscht in der Regel immer reger Betrieb bei der Bahn. In diesem Jahr kommt jedoch das 9-Euro-Ticket hinzu, mit dem Inhaberinnen und Inhaber jeweils in den Monaten Juni, Juli und August mit dem öffentlichen Personennahverkehr durch ganz Deutschland tuckern können.

9-Euro-Ticket: Überfüllte Züge auch in Sachsen

Voll war es am Samstag, 4. Juni, auch in Sachsen: Nach Angaben eines dpa-Reporters war am Morgen die Regionalbahn von Leipzig nach Weimar komplett überfüllt. Die Menschen hätten sich mit Gepäck und Fahrrädern in den Fluren und den Türbereichen gedrängt. Reisende, die zusteigen wollten, seien von den Gleisen zurückgeschickt worden.

„Regionalzüge, insbesondere zu den touristischen Zielen, sind heute wie erwartet sehr stark nachgefragt“, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn auf Anfrage. Fahrgäste sollten sich kurz vor Reiseantritt noch einmal in den Auskunftsmedien der Verkehrsverbünde vor Ort oder über den DB Navigator informieren.

Zudem könne eine Fahrradmitnahme aufgrund des hohen Fahrgastaufkommens nicht garantiert werden. „Wer kann, sollte daher auf das Rad verzichten“, betonte der Sprecher.

Die Deutsche Bahn NRW setzt nach einer gemeinsamen Mitteilung der NRW-Verkehrsunternehmen von Freitag zusätzlich 30 Fahrradlotsen ein, die sich an Bahnhöfen um Reisende mit Fahrrädern kümmern sollen.

9-Euro-Ticket: Volle Gleise in Hamburg – Kritik auf Twitter

Auch in Hamburg wurde es mächtig voll an den Gleisen. Eine Mutter schrieb schon am Freitagnachmittag (3. Juni) auf Twitter: „Habe den Teenager zum Zug gebracht....besser ist das“ – und stellte zu ihrem Tweet ein Foto der extrem überfüllten Gleise 13 und 14 am Hamburger Hauptbahnhof. 

Zudem  fiel direkt am Samstagmorgen der Zug nach Sylt zwischen Hamburg-Altona und Husum aus. Als Grund nannte die DB Regio Schleswig-Holstein Reparaturen am Zug.

Neben vielen genervten Stimmen, die auf Twitter laut werden, ziehen manche Userinnen und User auch ein positives Fazit. So twittert eine Nutzerin: „Das #9EuroTicket zeigt, die Menschen wollen den ÖPNV benutzen.“ Merkt aber kritisch an, dass das Nutzen von Bussen und Bahnen in Deutschland „viel zu teuer“ sei und ausgebaut werden müsse.

Der Post eines anderen Twitter-Users kritisiert ebenfalls: „Könnten sich alle dauerhaft leisten mit Bus und Bahn zu fahren, wären die Kapazitäten im ÖPNV viel zu gering.“

Der Nutzer fordert: „Konsequenter Ausbau des ÖPNV und nach Auslaufen des 9-Euro-Tickets endlich eine flächendeckende Lösung für günstigen ÖPNV etablieren!“

Ein anderer Twitter-Nutzer merkt an: „Ich find das 9-Euro-Ticket generell 'ne gute Idee. Aber in Coronatimes. Ich trau mich dank Vorerkrankung jedenfalls nicht mehr in den ÖPNV an Knotenpunkten.“ Auch dieser Einwand ist nachvollziehbar.

9-Euro-Ticket: Bisher rund sieben Millionen Fahrscheine verkauft

Rund sieben Millionen Aktionsfahrscheine wurden bis zum Start des 9-Euro-Tickets verkauft. Zu Pfingsten wurden besonders viele Reisende erwartet. Viele Verkehrsunternehmen haben bereits angekündigt, dass etwa die Fahrradmitnahme nicht immer und überall möglich sein werde.

Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann rief Reisende und Ausflügler dazu auf, gelassen zu bleiben und Rücksicht auf andere zu nehmen. Auch Strecken abseits touristischer Höhepunkte seien interessant. (dpa, jba)