Wetter in NRW bricht RekordeAuswertung zeigt: So viele Hitzetage gab's noch nie

Die Sonne scheint am Rheinufer in Köln auf eine unbekannte Skulptur.+

Die Hitze in Nordrhein-Westfalen hat neue Ausmaße angenommen. Das Symbolfoto ist vom 18. Mai 2022.

Zugegeben, in den vergangenen Tagen hat die Sonne eine Pause eingelegt. Zum Glück: denn die Böden und Menschen gleichermaßen gierten nach Wasser. Doch aktuelle Auswertungen zeigen: NRW ist auf Rekordkurs.

In Nordrhein-Westfalen ist es in diesem Jahr so richtig heiß gewesen, auch noch Ende August und Anfang September. Das hat dem Bundesland wohl einen neuen Rekord seit Beginn der Aufzeichnungen beschert, was die Zahl der Hitzetage pro Jahr angeht.

Das Flächenmittel NRW liegt laut vorläufigen Zahlen nun bei 17,7 heißen Tagen in 2022, womit der bisherige Höchstwert aus 2018 (17,5 Tage) übertroffen wäre, wie Thomas Kesseler-Lauterkorn, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst (DWD) in Essen, mitteilte.

Hitzerekord in NRW offenbar gebrochen

Mit weiteren Hitzetagen ist so schnell aber nicht mehr zu rechnen: Die Woche vom 12. bis zum 18. September beginnt zunächst sonnig und mild, dann wird es wieder kühler und regnerisch.

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Offizielle Zahlen zu den Hitzetagen werden laut DWD zwar erst Ende des Jahres bereitgestellt – von einem Rekord sei allerdings mit hoher Wahrscheinlichkeit auszugehen, hieß es.

Als Hitzetag gilt ein Tag mit Temperaturen von 30 Grad und mehr. Für NRW wird ein Flächenmittelwert ermittelt, also ein rechnerischer Wert, in den Daten aller rund 40 Messstationen im Bundesland einfließen. Dabei wird die Topographie der Stationen berücksichtigt – also zum Beispiel, ob sie auf einem Berg liegen. Es können auch Zehntelwerte zustande kommen, wenn es nur in einem Teil des Bundeslandes heiß war.

Stadionbad, Lentpark und Co.

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Zwar zeichnen viele Stationen schon länger auf, der landesweite Wert wird aber erst seit 1951 errechnet. Der DWD-Meteorologe Kesseler-Lauterkorn hatte zuletzt darauf hingewiesen, dass es etwa 1947 ähnlich viele oder mehr heiße Tage als 2018 oder 2022 gegeben haben könnte.

Entscheidender sei aber ohnehin die Betrachtung längerer klimatologischer Zeiträume. Und die zeige: Die Zahl der heißen Tage pro Jahr hat in NRW in den vergangenen Jahrzehnten stetig zugenommen. Zwischen 1961 und 1990 lag sie im Schnitt noch bei 4,0. Im Zeitraum von 1991 bis 2000 verdoppelte sie sich auf 8,1. Und 2011 bis 2020 lag sie bei 9,4.

Wetter in NRW: Temperaturen von 23 bis 25 Grad erwartet

Am Montag (12. September) steht NRW laut DWD-Prognose ein heiterer, aber nicht heißer Septembertag bevor.

Es werden Temperaturen von 23 bis 25 Grad erwartet. Mit Niederschlägen rechnet der DWD nicht. Vor allem im Süden soll es oft sonnig werden, ansonsten werden nur dünne Schleierwolken und im Tagesverlauf wenige Quellwolken erwartet.

Der Dienstag (13. September) soll dann deutlich unfreundlicher werden: starke Bewölkung, gebietsweise Regen, Temperaturen von 21 bis 24 Grad. Am Mittwoch soll es schließlich im Süden von NRW teils kräftigen Dauerregen geben. Im Norden dagegen sind kaum Niederschläge erwartet. Die Temperaturen sollen 17 bis 22 Grad erreichen. (dpa)