Sturmtief über NRWCorona-Testzentrum weggeweht – Eugen fegte über Städte

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In Bad Oeynhausen wurde ein Corona Drive-In-Testzentrum durch die starken Windböen aus den Angeln gehoben.

von Niklas Brühl (nb)

Düsseldorf – Bereits in den Morgenstunden brauten sich die ersten Vorboten des angekündigten Sturmtiefs Eugen über Nordrhein-Westfalen zusammen. Schon da wurden Böen bis 92 km/h gemessen.

  • Sturmtief Eugen zieht am Dienstag (4. Mai) über NRW
  • In Xanten wurden bereits Windgeschwindigkeiten mit bis zu 92 km/h gemessen
  • Meteorologe Dominik Jung zu Sturmtief Eugen: „Sehr ungewöhnlich für den Mai“

Laut Meteorologen soll es einer der heftigsten Mai-Stürme der letzten Jahre werden. Und am Morgen wurde bereits klar, dass Sturmtief Eugen hält, was es verspricht: In Xanten wurden bereits Böen bis zu einer Geschwindigkeit von 92 hm/h gemessen, in Düsseldorf waren es schon 84 km/h.

Auch in tieferen Lagen werden im Laufe des Tages Windgeschwindigkeiten von 100 km/h erwartet, in den höheren Lagen sollen es gar Orkanböen von bis zu 120 km/h werden. Zusätzlich zu dem Sturm soll es auch Schauer und Gewitter geben, zu den Gewittern wird teilweise Starkregen erwartet.

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Sturmtief Eugen: Wenige Störungen im Bahnverkehr, bisher verläuft es glimpflich

In Nordrhein-Westfalen kam es im Regionalverkehr zu Behinderungen im Bahnverkehr. Der Fernverkehr lief aber zunächst störungsfrei. In Herzogenrath stürzte in der Nacht wohl aufgrund des starken Windes die Giebelwand eines im Rohbau befindlichen Hauses um.

In der Landeshauptstadt Düsseldorf gab es nach Angaben der Feuerwehr bis zum Morgen sieben sturmbedingte Einsätze. Unter anderem stürzte ein Teil einer 20 Meter hohen Birke auf das Dach einer Garage. Verletzte gab es zunächst nicht.

Den spektakulärsten Einsatz hatten die Beamten am Werre Park in Bad Oeynhausen. Hier hatten gegen 6.15 Uhr Böen die Zelte des Corona Drive-Inn Testzentrum sprichwörtlich aus den Ankern gerissen. Während die Polizei die angrenzenden Straßen sperrte, sicherte die Feuerwehr die Zelte mit Gurten.

Sturmwarnung in NRW: Böen von bis zu 120 km/h erwartet

In NRW werden Sturmböen von bis zu 120 km/h erwartet. Normalerweise beziffern sich die Spitzenwerte in dem Monat zwischen 80 und 90 km/h. Es ist also Vorsicht geboten: Es könnten Äste abbrechen, ganze Bäume umstürzen oder Dachziegel herabfallen.

Es wird geraten, sich nicht in Wäldern oder Parks aufzuhalten. Straßen oder Schienen könnten aufgrund des Sturmes blockiert werden. „Das ist ein für die Jahreszeit ungewöhnlich heftiger Sturm. Wir müssen bedenken: Wir haben Mai. Das ist ein ausgewachsener Herbst- bzw. Wintersturm“, sagte Meteorologe Dominik Jung gegenüber wetter.net.

Auch in den kommenden Tagen bleiben die Aussichten erst einmal ernüchternd: Nach dem stürmigen Dienstag bleibt die Woche weiterhin nass-kalt. Pünktlich zum Wochenende soll es jedoch etwas aufklaren – am Sonntag könnten sogar 27 Grad erreicht werden. (nb)