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Dienstag wieder Ausfälle, aber ...Wie ein Bahn-Konkurrent aus Köln von den aktuellen Streiks profitiert

Ein RRX-Zug (Rhein-Ruhr-Express) im Februar 2022 im Kölner Hauptbahnhof.

Ein RRX-Zug (Rhein-Ruhr-Express) im Februar 2022 im Kölner Hauptbahnhof.

Während bei der Deutschen Bahn mal wieder gestreikt wird, gibt es zwischen vielen NRW-Städten immerhin Möglichkeit, die Züge von National Express zu nutzen.   

von Christian Spolders (spol)

Und täglich grüßt der Claus Weselsky! Erneut stehen in dieser Woche nach der just erfolgten x-ten Ankündigung des Vorsitzenden der Gewerkschaft der Deutschen Lokomotivführer (GDL) etliche Züge der Deutschen Bahn still und zahlreiche Menschen nahezu chancenlos da bei der Suche nach einer Alternative, insbesondere im Fernverkehr.

In Nordrhein-Westfalen hat sich seit einigen Jahren neben der Deutschen Bahn jedoch ein Anbieter etabliert, der große Teile des mit mehr als 18 Millionen Menschen bevölkerungsreichsten Bundeslandes abdeckt: National Express.

National Express verbindet NRW-Städte auf sieben Strecken

So kommen vor allem viele Pendlerinnen und Pendler, die von außerhalb anreisen und/oder nicht im Homeoffice können oder wollen, bis zu den Straßenbahnen und Bussen innerhalb vieler NRW-Städte. So auch diese Woche, wenn die GDL von 2 Uhr am Dienstag (12. März 2024) für 24 Stunden streikt. Übrigens schon das sechste Mal über unterschiedlich lange Zeitfenster binnen weniger Monate.

Alles zum Thema Deutsche Bahn

Der Hauptsitz der 2012 gegründeten National Express Rail GmbH ist in Köln, fünf der sieben Linien fahren die Domstadt direkt an. 2015 fuhren die ersten Züge des zur britischen Mobico Group gehörenden Unternehmens, die mittlerweile auch als RRX (Rhein-Ruhr-Express) bekannt sind.

Aktuell fahren diese Linien quer durch NRW (größte Städte aufgeführt, kleinere Bahnhöfe nicht):

  • RE 1 (RRX): Aachen – Köln – Düsseldorf – Bochum – Dortmund – Hamm (West)
  • RE 4: Aachen – Mönchengladbach – Neuss – Düsseldorf – Wuppertal – Hagen – Dortmund
  • RE 5 (RRX): Wesel – Duisburg – Düsseldorf – Köln – Bonn – Remagen – Koblenz
  • RE 6 (RRX): Minden (Westf) – Düsseldorf – Neuss – Köln – Köln/Bonn Flughafen
  • RE 7: Rheine – Münster – Hamm – Wuppertal – Solingen – Köln – Krefeld
  • RE 11 (RRX): Düsseldorf – Dortmund – Hamm – Paderborn – Kassel-Wilhelmshöhe
  • RB 48: Wuppertal-Oberbarmen – Solingen – Köln – Bonn-Mehlem

Da die Linien Teil des Regionalverkehrs sind, sind Fahrten mit dem aktuell 49 Euro pro Monat teuren Deutschlandticket inklusive – und für viele eine Alternative zu IC- oder ICE-Fahrten, insbesondere innerhalb Nordrhein-Westfalens.

Die Rolle als „Retter“ des Bahnverkehrs in NRW will National Express aber nur eingeschränkt einnehmen. „Die positive Berichterstattung und das Feedback unserer Fahrgäste, die wir auch während der laufenden Tarifverhandlungen an ihr Ziel bringen, erfreuen uns und bestätigen gleichzeitig den eingeschlagenen Weg“, beantwortet eine Sprecherin eine entsprechende Anfrage von EXPRESS.de. 

Doch auch National Express ist Tarifpartner der Gewerkschaft GDL. „Derzeit befinden sich beide Parteien in konstruktiven Tarifverhandlungen“, heißt es weiter. „Aufgrund der aktuell zielgerichteten und einvernehmlichen Gespräche sind Streikvorhaben nicht absehbar, können aber nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden.“

Erst in der vergangenen Woche kündigte die Firma beim jüngsten GDL-Streik an, dass „National Express erneut nicht am Streik beteiligt“ sei. Probleme gibt es aber natürlich auch hier. „Personelle Engpässe“ führen auch hier immer wieder zu Zug-Ausfällen.

Gibt es bald weitere National-Express-Linien in Deutschland?

Mit Blick auf die GDL-Streiks bei der Deutschen Bahn klingt allerdings so etwas wie Entspannung durch. „Für das operative Personal verlaufen die Tage, an denen bei der Deutschen Bahn gestreikt wird, wie normale Arbeitstage“, erklärt die Sprecherin weiter. „Tatsächlich stellen wir fest, dass der Betrieb durch die geringere Auslastung der Strecken entspannter läuft, in der Folge auch weniger Verspätungen und Ausfälle.“

Da es aber auch in den Stellwerken des Infrastrukturbetreibers DB InfraGo zu Streiks von Fahrdienstleiterinnen und -leitern kommen könne, „können auch unsere Verbindungen beeinträchtigt werden“.

Nach der Übernahme der aktuellen Linien in den vergangenen Jahren (und dem Rückzug von den Ausschreibungen an den S-Bahnen in Berlin 2014 und Nürnberg 2016) schließt National Express aktuell nicht aus, in Zukunft weitere Verbindungen in Deutschland anzubieten. Man behalte „stets die aktuellen Ausschreibungen im Schienenpersonennahverkehr im Blick, um das derzeitige Angebotsportfolio gegebenenfalls sinnvoll zu erweitern“.