Soforthilfe in NRWNicht nur Profi-Betrüger: Wer noch alles abkassierte, überrascht

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Neben mutmaßlich professionellen Betrügern haben offenbar auch Dutzende Arbeitslose, Studenten oder verschuldete Unternehmer unberechtigt Corona-Soforthilfen beantragt. Das Foto zeigt die Internetseite des Wirtschaftsministeriums NRW.

Düsseldorf – Nicht nur professionelle Kriminelle versuchen, mit Fake-Seiten oder falschen E-Mails bei der Corona-Soforthilfe des Landes Geld abzuschöpfen.

Auch Dutzende Rentner, verschuldete Geschäftsleute oder Arbeitslose haben es versucht - mit Erfolg!

  • Rentner, Geschäftsleute, Stundeten und Arbeitslose sind wegen Soforthilfe-Betrugs im Visier der Ermittler.
  • Düsseldorf, Duisburg, Wuppertal und Hagen bericheten über hohe Schadenssummen.
  • Banken haben die Behörden auf die Corona-Betrugsfälle aufmerksam gemacht.

Soforthilfe-Betrug: Hartz-IV-Empfänger bekommen 9.000 Euro

In einem Bericht des Justizministeriums an den Landtag sind etliche Fälle dokumentiert, in denen nun ermittelt wird.

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In vielen Fällen hatten Banken die Behörden aufmerksam gemacht: Plötzlich waren auf Konten etwa von Hartz-IV-Empfängern 9.000 Euro eingegangen.

In den besagten Fällen hatten die Beschuldigten ihre Konten offenbar nicht professionellen Kriminellen als Strohmänner überlassen, sondern das Geld selbst kassiert.

Staatsanwaltschaft Düsseldorf: Schadenssumme zwischen 9.000 und 15.000 Euro

Von 24 Betrugsverfahren, die bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf geführt werden, schlug in zehn Fällen die Zentralstelle für Finanztransaktionsuntersuchungen (FIU) Alarm wegen seltsamer Kontobewegungen: Die Schadenssummen hätten zwischen 9.000 und 15.000 Euro gelegen.

Die Staatsanwaltschaft Duisburg berichtete von mehreren Fällen, die etwa von der Sparkasse gemeldet wurden: Unter anderem von einem Studenten, vier Arbeitslosen und zwei Rentnern. Bei einem verschuldeten Unternehmer sei es auch zu einer Razzia gekommen.

Soforthilfe-Betrug in NRW: 20 Verfahren in Wuppertal

Allein die Staatsanwaltschaft Wuppertal bezifferte den Schaden durch 20 Verfahren - allesamt durch die FIU gemeldet - auf 186 Tausend Euro.

Die Staatsanwaltschaft Hagen berichtete von einem Verdächtigen, der binnen weniger Tage „unter im Wesentlichen identischen Personalangaben“ insgesamt dreizehn Anträge auf Gewährung der Corona-Soforthilfe gestellt habe.

Hier lesen Sie mehr: Polizei warnt: Neue Betrugsmasche mit dem NRW-Soforthilfe-Programm.

Der Sachbearbeiter bei der Bezirksregierung merkte dies – Geld floss daher nicht. (sdm/dpa)