Grimassen, Döner, StinkefingerÜber 20 Mal in NRW geblitzt: Raser hat riesigen „Spaß“

raser blitzer

Das Bild aus einer Geschwindigkeitsmessanlage zeigt einen Fahrer, der mit diesem Fahrzeug mindestens 20 Mal absichtlich zu schnell durch die Geschwindigkeitskontrolle gefahren ist. 

Engelskirchen – Einen riesigen „Spaß“ hatte sich ein 23-Jähriger mit Blitzern im Oberbergischen Kreis gemacht. Über 20 Mal ist der Raser in den vergangenen Wochen regelmäßig von stationären Blitzern fotografiert worden – mit voller Absicht.

  • 23-Jähriger über 20 Mal absichtlich im Oberbergischen Kreis geblitzt worden
  • Jetzt wurde der irre Raser-König doch noch gefasst
  • Seine Erklärung ist selten dämlich

Die Polizei ermittelte bereits seit dem 4. September gegen den jungen Fahrer. „Auf den Fotos war immer junger Mann zu sehen, der sich einen Spaß daraus zu machen schien, mit Grimassen oder Handzeichen die mit der Auswertung der Fotos beauftragten Beschäftigten der Kreisbußgeldstelle zu verulken“, erklärt ein Pressesprecher.

Fahrer fährt in Blitzer und verulkt dabei die Polizei

Auf einem Foto hält der 23-Jährige auch einen Döner in die Höhe.

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Zu fassen bekamen die Beamten den Raser-König lange jedoch nicht. Für seine irren Kapriolen an den Messstellen benutzte er einen von einer Autovermietung unterschlagenen Wagen.

Zudem habe die Autovermietung, bei der der Wagen geleast und als Dienstwagen auf eine Firma zugelassen worden war, ihre Geschäftstätigkeit eingestellt. Es gab keine Ansprechpartner mehr, deshalb sei der Mann zunächst unbekannt geblieben.

Jetzt ging der bis dahin Unbekannte der Polizei doch ins Netz.

So kam die Polizei Oberberg dem Blitzer-König doch auf die Spur

Durch Zufall erkannte eine aufmerksame Sachbearbeiterin der Kreisbußstelle den Wagen an einem Wegesrand in Bergneustadt und alarmierte die Polizei. Zwar war der 23-Jährige in der Zwischenzeit schon wieder losgefahren, doch die Polizeistreife konnte den Wagen nach kurzer Fahndung auf der Kölner Straße anhalten.

Der Mann muss nun mit einer „empfindlichen“ Strafe rechnen, so die Polizei im Oberbergischen Kreis. Die höchste Geschwindigkeitsüberschreitung habe sich auf 128 km/h bei erlaubten 70 km/h belaufen.

Der Wagen wurde sichergestellt.

„Um seinen Führerschein braucht der 23-Jährige nicht bangen – er besitzt nämlich keinen“, so ein Pressesprecher.

Dämliche Ausrede für Blitzer-Vergehen im Oberbergischen Kreis

Der 23-Jährige habe die Taten eingeräumt und gesagt, die Knöllchen absichtlich produziert zu haben, weil er seinem Chef schaden wollte, sagte der Polizeisprecher. Eine ziemlich dämliche Ausrede. Denn diese Annahme beruht auf einem Irrtum: Für Knöllchen zahlt der Fahrer, nicht der Halter. (jv)