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An Nichte und Tochter vergriffenFall Bergisch Gladbach: Tätern wird Prozess gemacht

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Einer der beiden Angeklagten vor Beginn der Verhandlung im Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach.

Mönchengladbach  – Die Details aus der Anklage sind kaum zu ertragen – und geben einen Eindruck vom Leid der Opfer des bundesweiten Missbrauchskomplexes, der in Bergisch Gladbach seinen Anfang nahm.

Seit Monaten werten Ermittler riesige Datenmengen aus, um weitere Täter und Opfer des unfassbaren Kindesmissbrauchs zu finden. Der landesweit erste Prozess dazu begann am Mittwoch (29. April) vor dem Landgericht Mönchengladbach. Zwei 39 Jahre alte Männer sind unter anderem wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern in 79 Fällen angeklagt.

Bergisch Gladbach: Täter vergriffen sich an Nichte und Tochter

Zwischen 2015 und November 2019 sollen die beiden Männer immer wieder zwei Mädchen vergewaltigt haben – der eine seine Tochter, der andere seine Nichte.

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Die Männer lernten sich laut Anklage über ein Internet-Forum für Pädophile kennen und sollen sich dann regelmäßig getroffen haben, um die Taten teilweise gemeinsam zu begehen. Der jahrelange Missbrauch habe zum Alltag der zur Tatzeit sechs bis elf Jahre alten Mädchen gehört.

Bergisch Gladbach: Täter sollen Kinderpornos verbreitet haben

Die Männer sind auch wegen der Herstellung, Verbreitung und des Besitzes kinderpornografischer Schriften angeklagt. Sie sollen Videos und Fotos von ihren Taten gemacht und - zum Teil mit weiteren Chat-Partnern – ausgetauscht haben.

Die Ermittler fanden auf den Handys und Computern der Angeklagten zehntausende dieser Bilder und Filme. Solche Chats brachten die Polizei letztlich auch auf ihre Spur.

Erfahrene Ermittler hatten mit den grässlichen Bildern zu kämpfen

Im vergangenen Oktober hatten Beamten die Wohnung eines 42-Jährigen in Bergisch Gladbach durchsucht. Dort fanden sie riesige Mengen kinderpornografischen Materials, mit dessen Auswertung dutzende Spezialisten der Kölner Polizei bis heute beschäftigt sind.

Mit den grässlichen Bildern hatten selbst erfahrene Ermittler zu kämpfen. Der Kölner Polizeipräsident Uwe Jacob sagte damals, er sei „fassungslos und bestürzt in Anbetracht der schrecklichen Taten“. 

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Lothar Beckers, Vorsitzende Richter am Landgericht, steht vor Beginn der Verhandlung im Missbrauchskomplex Bergisch-Gladbach im Gerichtssaal des Landgerichts.

Der 42-Jährige war in zahlreichen Chat-Foren unterwegs, in denen sich Pädophile tummelten – und dabei teilweise auch Hinweise auf ihre Identität hinterließen. Akribisch suchen die Ermittler seitdem mit Hilfe von Spezial-Software nach weiteren Tätern und Opfern. 

NRW: Polizei ermittelt gegen mehr als 20 Beschuldigte 

Allein in Nordrhein-Westfalen ermittelt die Polizei inzwischen gegen mehr als 20 Beschuldigte, neun sitzen in Untersuchungshaft. Zudem wurden bisher fast 40 Verdächtige aus anderen Bundesländern ermittelt, wie aus einem kürzlich vorgelegten Bericht des NRW-Justizministeriums an den Rechtsausschuss des Landtags hervorging.

31 Opfer seien bislang identifiziert. Die Zahlen könnten deutlich größer werden – noch sind längst nicht alle Daten ausgewertet. (dpa)