Fall Bergisch GladbachNeuer Verdacht: Täter sollen Kinder getauscht haben

Bergisch Gladbach

Bergisch Gladbach ist der Wohnort eines Hauptverdächtigen im Missbrauchs-Sumpf von NRW. 

  • Neue schreckliche Erkenntnisse der Ermittler
  • Tochter liefert Hinweise

Bergisch Gladbach – In dem Mammutverfahren um den Serienmissbrauch von Kindern in NRW und in Hessen taucht ein neuer Verdacht auf: Wie der EXPRESS aus Ermittlerkreisen erfuhr, sollen einige der Beschuldigten ihre Kinder ausgetauscht haben, um sie zu missbrauchen. Dies geht aus Aussagen eines Verdächtigen aus Krefeld hervor, der inzwischen in Untersuchungshaft sitzt. Demnach will der Enddreißiger nicht nur seine Tochter, sondern auch die Nichte eines Komplizen aus Viersen missbraucht haben.

Der Haupttäter aus Bergisch Gladbach

Die Ermittler waren über Jörg L. (42) aus Bergisch Gladbach auf ein Chatnetzwerk von Kinderschändern gestoßen. Allein auf seinem Handy sollen sich zig Tausende Kinderpornodateien befunden haben. Ferner fanden sich Chatgruppen von bis zu 1800 Mitgliedern. Weitere Nachforschungen und Chatspuren führten laut den Angaben des NRW-Innenministers Herbert Reul (CDU) im Innenausschuss des Landtags inzwischen zu sechs Tatverdächtigen und neun Opfern. Darunter zu einem Familienvater aus Krefeld.

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Durchsuchungen auch in Krefeld

Als die Kripo vor drei Tagen bei ihm durchsuchte, entdeckte man auf Datenträgern ebenfalls große Mengen an Kinderpornos. Zudem lieferte die Tochter des Beschuldigten den ersten Hinweis auf einen weiteren mutmaßlichen Kinderschänder. Auf Nachfrage der Polizei offenbarte ihr Vater, dass es sich um einen Bekannten aus Viersen handele. Dieser habe ihm auch seine Nichte zugeführt. Ferner erfuhren die Beamten, dass der Komplize Onkel zweier Kinder sei, die mit ihrer Familie in Aachen lebten. Der Onkel übernachte derzeit bei seinen Verwandten in der Karlsstadt.

Das Horror-Netzwerk: Festnahme in Aachen

Noch in derselben Nacht eilte die Polizei zur Aachener Wohnadresse und nahm den Verdächtigen fest. Inzwischen hat die Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl gegen den Mann aus Viersen beantragt. Gegen die Verwandten, bei denen der Verdächtige festgenommen wurde, besteht offenbar noch kein Tatverdacht.