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Hier schreibt ein besorgter VaterLiebe Politiker: Wie ihr mit meinem Kind umgeht, ist eine Katastrophe

Ein Kind wird in Israel gegen das Corona-Virus geimpft.

Ein israelisches Kind bekommt am 22. November die Impfung gegen das Corona-Virus.

Während in anderen Ländern die Impfung auch der unter Zwölfjährigen jetzt auf breiter Basis anläuft, zaudert und zögert Deutschland (und Europa) und nimmt damit eine Durchseuchung der Kinder billigend in Kauf. Als besorgter Vater fordert unser Autor in seinem Kommentar ein schnelles Umdenken der Politik.

von Alexander Haubrichs (ach)

Köln. Jetzt also auch in Israel. Wie in den USA wird nun auch im Vorzeigeland der Corona-Impfkampagnen flächendeckend die Immunisierung der Kinder unter zwölf Jahren in Angriff genommen. Während also in anderen Ländern alles getan wird, um auch die Kleinen vor dem Corona-Virus zu schützen, wollen wir bis Weihnachten warten. 

Die Folge: Besorgte Eltern schauen dem Treiben der Politik fassungslos zu und versuchen angesichts der ungebremst in die Höhe steigenden Infektionszahlen verzweifelt, an eine Off-Label-Impfung heranzukommen.

Aufhebung der Maskenpflicht nicht nachvollziehbar

Als Vater eines Kindes, das sich jeden Tag dem Schul-Roulette mit Kindern ohne Maske am Nebentisch aussetzen muss, kann ich nur sagen: Das Vertrauen in die politischen Verantwortungsträger ist inzwischen auf einem Nullpunkt angekommen. Ausgerechnet jene Gruppe, die am meisten unter den Lockdowns zu leiden hatte, die zum Schutz der Älteren monatelang auf so vieles verzichtet hatte, wird nun einmal mehr von der Politik im Stich gelassen.

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Schon die Aufhebung der Maskenpflicht bei gleichzeitig explodierenden Neuinfektionen, ohne die Schulen zumindest mit Luftfiltern versorgt zu haben, ist in keinster Weise nachvollziehbar. Das schuf mehr Verwirrung, Unsicherheit und Spaltung in den Klassenverbänden, als es irgendwie nutzte. Zudem: Wie lange angesichts der Krankheitsfälle unter Lehrern und Schülern und den immer häufiger nötiger werdenden Quarantäne-Maßnahmen ein geregelter Schulbetrieb noch aufrechterhalten werden kann, ist doch jetzt schon mehr als fraglich.

Jens Spahn will erst Ende Dezember impfen

Wenn Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in einer Pressekonferenz dann auch noch sagt, dass bis Ende 2021 alle „entweder geimpft, genesen oder gestorben sind“, er auf der gleichen Veranstaltung aber auf dem Start der Kinder-Impfungen am 20. Dezember beharrt, dann heißt das im Umkehrschluss: Er nimmt die Durchseuchung der Jüngsten in unserer Gesellschaft billigend in Kauf. Um den Jahreswechsel herum wird es kaum Termine geben, bis eine Immunisierung der meisten Kinder da ist, werden wir wohl schon in der fünften Welle stecken.

Christian Drosten lehnt Durchseuchungsstrategie ab

Dass Stiko-Chef Thomas Mertens in der vergangenen Woche in der Sendung von Markus Lanz den Eindruck vermittelte, als seien die verstorbenen 35 Kinder Kollateralschäden, hat auch kein Elternteil vergessen. „32 sind gestorben. Oder 35... Ach egal. 20 hatten aber Vorerkrankungen“, nahm der oberste Impf-Wächter es nicht so genau. So kann man nicht mit Kindern umgehen. Da bin ich sehr bei Christian Drosten, der auf die Frage nach einer Durchseuchungsstrategie klar sagte: „Das kann man nicht machen.“

Der Grund: Auch Kinder werden ernsthaft krank durch das Corona-Virus, die Spätfolgen können sie ein Leben lang begleiten, warnt auch das RKI in seinem Bulletin vor Long Covid: „Ähnlich wie bei Erwachsenen werden bei Kindern und Jugendlichen eine Vielzahl verschiedener körperlicher, mentaler und psychischer Symptome berichtet, die jenseits der 4 bzw. 12 Wochen noch vorliegen. Am häufigsten beschrieben sind Müdigkeit und schnelle Erschöpfung nach Belastung, Luftnot, Kopfschmerzen, neurokognitive Symptome wie Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen.“ 

Und die Inzidenzen unter den Kindern und Jugendlichen steigen in NRW rasant, sowohl in der Altersgruppe der  5 bis 9-Jährigen (472,5) als auch bei den 10 bis 14-Jährigen (488,3). Und mit jedem Fall besteht die Chance, dass ein Kind schwer erkrankt oder gar verstirbt. 

EMA wird Biontech-Impfstoff wohl bald zulassen

Die EMA wird voraussichtlich in dieser Woche noch die Zulassung des Biontech-Impfstoffs für die 5 bis 12-Jährigen freigeben und dann stünde einer breiten Impfkampagne nichts im Wege, wenn man denn rechtzeitig für Impfstoff gesorgt hat. Man sollte da auch nicht mehr auf die Stiko warten, dieses schwerfällige, ehrenamtliche Gremium hat uns in dieser Pandemie schon zu viel Zeit gekostet.

Auch wenn sie noch nicht wahlberechtigt sind, hat die Politik eine Verantwortung für die Jüngsten. Als Vater kann ich nur fordern: Stoppt die Durchseuchung und schützt sie endlich. Sie werden uns das sonst nie verzeihen.