Ein 16-Jähriger ist in Herford bei einem Messerangriff lebensgefährlich verletzt worden. Der Vorfall habe sich am Donnerstagabend (11. Dezember) in einer Seitenstraße am Rande des Weihnachtsmarkts ereignet, teilte ein Sprecher der Polizei mit.

Der Angreifer konnte zunächst flüchten. Am Freitagvormittag teilten Staatsanwaltschaft und Polizei dann mit, dass ein Verdächtiger festgenommen wurde.

Es handelt sich demnach um einen 15-jährigen Herforder aus dem Nordirak mit ungeklärter Staatsbürgerschaft. Laut „Bild“ soll er vorher schon mal mit einer Waffe erwischt worden und außerdem wegen sexueller Belästigung, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Diebstahls polizeibekannt sein.

Über ein mögliches Motiv konnten die Ermittlerinnen und Ermittler noch keine Angaben machen. Offenbar war ein Streit zwischen Opfer und mutmaßlichem Täter vorausgegangen.

Nach dem aktuellen Ermittlungsstand sollen sich die beiden Jugendlichen bereits vor der Tat gekannt haben. Auch wenn sich der Angriff am Rande des laufenden Herforder Weihnachtsmarkts ereignete, lägen bislang keine Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen der Tat und dem Weihnachtsmarkt vor, so die Polizei.

Das 16-jährige Opfer schwebte in akuter Lebensgefahr und wurde noch in der Nacht in einer Spezialklinik notoperiert, wodurch sich sein Gesundheitszustand stabilisierte. Gegen den mutmaßlichen Täter wurde Haftbefehl wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung erlassen.

Die Polizei hat eine Mordkommission eingerichtet, um das Motiv des Angriffs zu klären. Die Ermittlerinnen und Ermittler suchen Zeuginnen und Zeugen, die die Tat beobachtet haben oder die am vorangegangenen Streit beteiligt waren. (dpa)