Nach dem Unfall-Drama in Kürten, bei dem vier junge Menschen das Leben verloren, dauert die Auswertung wichtiger Daten an. Auch der einzige Überlebende wurde noch nicht vernommen.
Vier Teenager totUnfallfahrer (16) von Kürten noch nicht vernommen

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Der Toyota wird nach dem tödlichen Unfall am Samstag (16. August 2025) in Kürten abgeschleppt. Er ist nur noch ein Blechknäuel.
Vier Teenager tot, ein fünfter unter schrecklichem Verdacht... Seit Samstag (16. August 2025) ist für ihre Familien nichts mehr, wie es war.
Die Ermittlungen nach dem Horror-Unfall in Kürten laufen auf Hochtouren. Der 16 Jahre alte Fahrer, der als einziger überlebte, wurde jedoch bislang noch nicht förmlich vernommen, wie Sinan Şengöz, Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft, am Donnerstag (21. August 2025) auf EXPRESS.de-Nachfrage erklärt.
Wann die Vernehmung erfolgt, dazu gibt es derzeit seitens der Staatsanwaltschaft keine Informationen. Auch nicht darüber, wie es dem 16-Jährigen inzwischen geht.
Nach aktuellem Ermittlungsstand war er am frühen Samstagmorgen mit dem Toyota Auris eines Elternteils auf der Dürschtalstraße unterwegs. Er fuhr hinter einem Motorradfahrer, den er kurz vor dem Unfall in einer langgezogenen Linkskurve überholte.
„Ob der 16-Jährige aufgrund des Überholvorgangs die Kontrolle über den Pkw verlor, kann bislang nicht eindeutig verifiziert werden“, so Sinan Şengöz von der Staatsanwaltschaft. Auch könnten noch keine Angaben dazu gemacht werden, wie schnell der 16-Jährige, der keinen Führerschein hat, und der Biker unterwegs waren.
Nach Horror-Unfall in Kürten: Auswertung wichtiger Daten dauert an
Trauriger Fakt ist: Der Toyota kam nach rechts von der Fahrbahn ab und knallte gegen mehrere Bäume. Durch den Aufprall überschlug sich der Toyota, sodass ein Insasse nach draußen geschleudert wurde und auf der Fahrbahn aufprallte.
Nicht nur er, alle Beifahrer starben. Ein 19-Jähriger und eine 16-Jährige aus Bergisch Gladbach, ein 19-Jähriger aus Overath und eine 14-Jährige aus Köln: tot, bevor ihr Leben richtig begonnen hatte.
Derzeit werden weiterhin die Daten des Handys, das bei dem beschuldigten Fahrer sichergestellt wurde, ausgewertet. Ebenso die Daten des Unfallfahrzeugs. Auch die Ergebnisse der Blutprobe, die dem 16-Jährigen entnommen wurde, liegen noch nicht vor.
Die Polizei Rhein-Berg und die zuständige Kölner Staatsanwaltschaft bitten darum, Ruhe zu bewahren und sich nicht an Spekulationen zum Unfallhergang zu beteiligen. Sprecher Sinan Şengöz: „Die betroffenen Angehörigen aller Beteiligten werden weiterhin psychologisch und durch den polizeilichen Opferschutz betreut.“
Die Ermittlungen zur Unfallursache seien noch nicht abgeschlossen, stellt er klar. Die Ermittlerinnen und Ermittler würden fortlaufend an einer vollständigen Rekonstruierung arbeiten.
Gegen den 16 Jahre alten Fahrer wird wegen fahrlässiger Tötung, Gefährdung des Straßenverkehrs und Fahrens ohne Fahrerlaubnis ermittelt. (iri)