Dieser Auftritt war eine ganz dumme Idee! Nach der Meisterfeier von Bayer Leverkusen stürmte ein Ex-Soldat in voller Uniform eine Polizeiwache. Das ging mächtig nach hinten los.
Nach Meister-PartySuff-Auftritt in Uniform: Ex-Soldat stürmt Wache

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In Uniform stürmte ein Mann in die Polizeiwache. Die Uniform hätte er allerdings nicht öffentlich tragen dürfen, weil er zur Tatzeit Reservist war. (Symbolfoto)
Aktualisiert
Dieser Auftritt hatte den falschen Kragen! Ein Burscheider wollte es offenbar mal so richtig krachen lassen. Nach der Meisterfeier von Bayer 04 Leverkusen am 18. Mai 2024 zog er seine Bundeswehruniform an und marschierte am frühen Morgen gegen 5 Uhr auf der Polizeiwache in Hilgen ein. Sein Ziel: Den Beamten und Beamtinnen mal ordentlich die Meinung geigen.
Der Grund für seinen Zorn: Zuvor war der Mann bei einer kleineren Sachbeschädigung erwischt worden – er soll gegen einen Süßigkeitenautomaten getreten haben, was er aber bestreitet. Davon fühlte er sich offenbar so ungerecht behandelt, dass er sich in voller Montur – mit Rangabzeichen, Koppel und Barett – beschweren wollte. Er dachte wohl, als ehemaliger Feldwebel der Bundeswehr hätte er einen Stein im Brett.
Doch der Schuss ging nach hinten los. Die Polizisten und Polizistinnen zeigten sich wenig beeindruckt. Stattdessen wurde der Uniformträger erst einmal einer Leibesvisitation unterzogen. Sicher ist sicher, dachten sich die Einsatzkräfte wohl, nicht, dass der Mann noch eine Waffe dabei hat. Hatte er zum Glück nicht.
Der Ärger war ihm trotzdem sicher. Denn als Reservist hätte er die Uniform gar nicht öffentlich tragen dürfen. Der Vorwurf: Missbrauch von Titeln, Berufsbezeichnungen und Abzeichen. Das Strafgesetzbuch verbietet es klar, einfach so in Uniform herumzulaufen.
Vor dem Amtsgericht Leverkusen versuchte sein Anwalt Gottfried Reims, die Wogen zu glätten, berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Dass das nicht gerade vernünftig gewesen ist, nun ja, hat er inzwischen auch verstanden“, erklärte die Strafverteidiger-Legende. Eine Kleinigkeit, eine Nebensache, so der Tenor.
Der Staatsanwalt sah das etwas anders und konnte sich eine spitze Bemerkung nicht verkneifen: „Es ist keine gute Idee, sonntagmorgens mit besoffenem Kopf auf die Polizeiwache zu gehen und für Gerechtigkeit zu kämpfen. Das kommt nicht gut an bei Polizeibeamten.“ Da war wohl ordentlich Alkohol im Spiel gewesen.
Am Ende zeigte sich die Richterin gnädig. Weil der Burscheider sich einsichtig zeigte, wurde das Verfahren eingestellt. Ganz ohne Strafe kam er aber nicht davon: Er muss 600 Euro an einen wohltätigen Verein zahlen. (red)
