Was Corona aus der Stadt machtEinschränkungen und Verbote – wie hält sich Köln dran?
Köln – Köln hat es endlich (fast) verstanden! Keine Corona-Partys, kein Kaffeekränzchen auf Spielplätzen und kein Gruppen-Kuscheln in den Parks. Nach dem deutlichen EXPRESS-Kommentar vom Dienstag zum Verhalten einiger Menschen (hier lesen Sie mehr) scheinen doch viele Kölner in sich gegangen zu sein.
Köln bei Corona: Viele Menschen haben offenbar gelernt
Denn unsere Reporter schauten sich in der Stadt um und stellten fest: So ganz langsam scheinen es alle kapiert zu haben, dass wir keine Sonderferien genießen, sondern kurz vor einer Katastrophe stehen.
Tatort Volksgarten. Vor drei Tagen besuchte EXPRESS den grünen Fleck in der Südstadt. Jogger, spielende Kinder, grillende Großfamilien. Am Mittwoch um 12 Uhr: Kaum noch etwas los im beliebten Volksgarten. Die Menschen, die da sind, sind meist nur zu zweit.
Köln bei Corona: Auch dreiste Menschen sind noch unterwegs
Aber es gibt auch unfassbar dreiste Menschen. Wie ein Vater, der selbst in der roten Lok sitzt, als Reporter ihn ansprechen, dass das verboten sei und was er sich dabei denkt. „Ich bin selbst vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk und weiß, dass sie hier keine Fotos machen dürfen.”
Also jemand, der auch gut weiß, dass er sich falsch verhält. Doch darauf will er nicht eingehen. Als die Reporter anscheinend außer Reichweite sind, schnappt er sich sein Kind und geht schnell heim.
Auch auf den Schaukeln ein paar Meter weiter stehen ein paar Mütter und zucken die Schultern: „Wir kriegen unsere Kinder doch sonst nicht gebändigt. Aber wir sind vorsichtig und haben auch Desinfektionsspray dabei”, erklären sie entschuldigend.
Köln bei Corona: Keine Touristen am Rheinufer zu sehen
Nächste Station: Alter Markt. Wo sonst Hunderte Menschen mittags draußen in den Cafés sitzen, herrscht totale Stille. Nur die Arbeiter von der Baustelle am Rathaus sind da. Schon fast eine unheimliche Ruhe. Ebenso am Rheinufer in der Altstadt. Die Hohenzollernbrücke – verlassen und verwaist. Nicht ein einziger Tourist zu sehen. Obwohl der knallblaue Himmel zum Bummeln einlädt.
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Auf der anderen Rheinseite am Rheinboulevard hat die Polizei Stellung bezogen. „Wir sind dort, weil sich bei schönem Wetter da für gewöhnlich viele Menschen treffen. Wir zeigen einfach nur Präsenz”, erklärt Polizeisprecher Philipp Hüwel.
Aber die Polizisten erzielen auch eine Abschreckung. Denn keine Gruppe ist zu sehen. Nur vereinzelt sitzen Paare auf den Treppen oder den Bänken am Hyatt.
Köln bei Corona: Paare an der Domtreppe, aber mit Sicherheitsabstand
Das gleiche Bild an der Domtreppe: Nur vereinzelt sitzen Paare dort. Und sie achten peinlich genau darauf, dass sie einen gewissen Abstand halten. Diesen Abstand halten auch die wenigen Kunden an der Pommes-Bude am Willy-Millowitsch-Platz, wo sonst die Leute zur Mittagspause eng an eng in einer Schlange stehen.